Am Montagabend gegen 19 Uhr wurde die Polizei zu einem Streit in einer Wohnung in Villach gerufen. Eine Nachbarin teilte mit, dass ein 10-jähriges Mädchen aus der betroffenen Wohnung gekommen war und sie gebeten hatte, die Exekutive zu verständigen.

Die eintreffenden Polizisten stellten bereits im Stiegenhaus eine Blutspur fest, die bis zu der Wohnung führte. Nach mehrmaligem Klopfen öffnete der sichtlich betrunkene Beschuldigte, ein 41-jähriger Mann aus Afghanistan. Das Opfer, seine 36-jährige Frau, saß im Nebenraum. Auch in der Wohnung gab es an mehreren Stellen Blut.

Jausenmesser in den Oberschenkel

Die Frau teilte mit, dass ihr Mann Alkohol getrunken habe und aggressiv geworden war. Sie wollte ihn beruhigen, dann habe er ihr mit einem Jausenmesser in den Oberschenkel gestochen. Die Frau wurde mit der Rettung in das LKH Villach gebracht und dort ambulant behandelt.

Der Mann zeigt sich laut Polizei aggressiv und unkooperativ. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft ordnete diese die Festnahme an. Bei der Mitteilung, dass er festgenommen sei, wurde der Afghane noch aggressiver und musste "mittels Körperkraft", wie es im Polizeibericht heißt, festgenommen werden. Anschließend wurde er ins Polizeianhaltezentrum gebracht. Ein Alkotest war mangels Bereitschaft zur Mitwirkung trotz mehrerer Versuche nicht möglich.

Kinder im Nebenzimmer

Laut Opfer war der Mann ihr oder den Kindern, der 10-Jährigen und ihrer jüngeren Schwester, gegenüber bis dato noch nie gewalttätig. Die beiden minderjährigen Kinder befanden sich stets in einem Nebenzimmer und waren nicht in Gefahr. Das Blut in der Wohnung und im Stiegenhaus stammt vom Täter, da er sich mit dem Messer an den Fingern verletzt hatte.

Der Mann wird am Dienstag um 14 Uhr einvernommen und nach Abschluss der Ermittlungen angezeigt. Die Staatsanwaltschaft hat bereits über die Einweisung in die Justizanstalt entschieden. Eine vorläufige Wegweisung und ein Betretungsverbot wurden ebenfalls ausgesprochen.