Auf eine Pizza oder auf einen Kaffee nach Tarvis fahren: Das gehört nicht zu den Gründen, warum die Österreicherinnen und Österreicher ab Montag im Lockdown das Haus verlassen dürfen. Die "Disziplin", die von manchen Kärntnern während vergangener Lockdowns an den Tag gelegt wurde, lässt allerdings einen regen Grenzverkehr vermuten. Immerhin sind in Italien nach wie vor alle Lokale und Geschäfte geöffnet - für Kunden, die einen 3G-Nachweis erbringen können.

In Friaul-Julisch-Venetien blickt man mit Sorge nach Kärnten und nach Slowenien, wo die Infektionszahlen derzeit ebenfalls steigen. Italienische Politiker fordern deshalb die Einführung strenger 3G-Kontrollen an den Grenzen. "Wir haben darum ersucht, den Grünen Pass an den Grenzen zu kontrollieren", sagte Massimiliano Fedriga, der Regionspräsident von Friaul-Julisch-Venetien, dem italienischen Rundfunksender RAI. Der Politiker der rechtspopulistischen Lega befürchtet ein Überschwappen der Covid-Welle aus dem benachbarten Ausland. "Wir grenzen an Slowenien, wo es nur wenige Geimpfte gibt, und an Österreich, den Teil Europas, in dem sich das Virus derzeit am stärksten ausbreitet."

Friaul meldete am Freitag 533 Neuinfektionen. Die Region hat 1,2 Millionen Einwohner. Zum Vergleich: Kärnten mit nicht einmal halb so viel Einwohnern verzeichnete am Samstag 1764 Neuinfektionen. "Wir hoffen auf eine Stabilisierung der Kurve, aber ich bin besorgt wegen der Hospitalisierungen", kommentierte Fedriga die Lage im eigenen Land.

Wer trotz allem nach Italien reist, muss sich auch bei der Rückfahrt nach Österreich auf Kontrollen gefasst machen. Die Einreisebestimmungen sind gerade erst verschärft worden. Sie werden - wie bisher - stichprobenartig von der Polizei und vom Bundesheer kontrolliert. Jetzt gilt 2,5 G: Man muss geimpft bzw. genesen sein oder einen PCR-Test vorweisen können. Nachweise über neutralisierende Antikörper werden nicht mehr akzeptiert, ein Genesenennachweis über eine in den vergangenen 180 Tagen überstandene Infektion gilt jedoch weiterhin. PCR-Tests dürfen maximal 72 Stunden alt sein. Antigentests werden ausschließlich für Einreisen im Rahmen des Pendlerverkehrs akzeptiert, sind jedoch nur 24 Stunden ab Probennahme gültig.

Selbsttests zur Eigenanwendung sind überhaupt nicht mehr zulässig. Bei Kindern gilt hingegen auch der Ninja-Pass mit den Schultests.