Ende Jänner 2020 hat sich ein junger Mann an einen Betreuer des SOS-Kinderdorfs Moosburg gewandt. Er berichtete von einem angeblichen sexuellen Übergriff vor mehr als zehn Jahren in einem Ferienlager im italienischen Caldonazzo. Beschuldigt wurde der ehemalige Leiter der Einrichtung. Dieser hat die Vorwürfe stets bestritten. Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben: gegen den jungen Mann. Der damals 18-Jährige muss sich am 21. September wegen Verleumdung vor Gericht verantworten. Das Ermittlungsverfahren gegen den Ex-Leiter wurde eingestellt. "Das ist der erste Schritt zur Wiederherstellung der Reputation meines Mandanten", sagt Anwalt Hannes Gradischnig, der auch den Verantwortlichen von SOS-Kinderdorf eine Mitschuld an der schwierigen Situation für seinen Mandanten gibt. "Sie haben vorschnell gehandelt. Hätten sie ihr Ohr näher an den Mitarbeitern gehabt, hätte man die Situation besser lösen können", sagt Gradischnig.