Kein Licht, kein Trinkwasser aus der Leitung, keine Toilettenspülung, keine Kommunikation, keine funktionierenden Bankomaten mehr und Verkehrsnetze, die zum Erliegen kommen. All das, wovor Experten seit Jahren warnen, ist am Montag in Spanien und Portugal eingetreten. Während vor Ort die Ursachenforschung noch läuft, stellen sich viele Menschen die Frage: Wie würde das bei uns ablaufen? Glaubt man den Umfragen, wird ein Blackout in Kärnten weniger dramatische Folgen haben, als anderswo. Der Grund: 90 Prozent der Bevölkerung fühlen sich auf dieses Szenario zumindest teilweise vorbereitet. 55 Prozent haben einen Lebensmittel- beziehungsweise einen Getränkevorrat daheim, eine Ersatzbeleuchtung - also Kerzen oder Taschenlampen - haben sogar 70 Prozent daheim. Auch externe Akkus oder Powerbanks sind in 44,3 Prozent der Haushalte vorhanden, Ersatzkochgelegenheiten in 45,9 Prozent, alternative Heizmöglichkeiten zumindest noch in 36,1 Prozent der Haushalte.

In den Gemeinden selbst würden lokale Krisenstäbe Maßnahmen setzen - von der Wasserausgabe über Lebensmittel bis hin zur medizinischen Versorgung etwa. In Klagenfurt wären sogenannte „Leuchttürme“ die wichtigsten Anlaufstellen bei einem großflächigen Stromausfall. Die Mittelschule Wölfnitz, das Gemeindezentrum Annabichl, die Volksschule Welzenegg, die Mittelschule Viktring und der Kindergarten in der Feldkirchnerstraße wären solche. „Diese Orte sind die Fühler an die Bevölkerung. Man bekommt hier auch Informationen vom Krisenstab zur Situation“, sagt Alexander Lubas, Leiter des Krisenstabes der Stadt Klagenfurt. Ähnliche Pläne gibt es quer über Kärnten. Wobei vor allem die Struktur der freiwilligen Feuerwehren darin eine zentrale Rolle spielt, betont Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner.

Pläne für Schulen und Krankenhäuser

Doch auch Organisationen und Unternehmen erstellen eigene Alarmpläne, um für einen Blackout gerüstet zu sein. Einrichtungen der „kritischen Infrastruktur“, wie Krankenhäuser oder die Wasserversorgung, schmieden Pläne, um mehrere Tage lang autark zu funktionieren. „Mittlerweile beginnen auch schon Apotheken und Pflegeheime, sich vorzubereiten“, weiß Lubas. In Schulen und Kindergärten gibt es genaue Pläne, wer die Kinder abholen dürfe beziehungsweise, welche sich selbst auf den Weg nach Hause machen könnten.