Der Fluss Tiber in Rom soll zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt werden. Die italienische Hauptstadt will eine Kandidatur einreichen, teilte am Donnerstag die Tourismusbeauftragte der Region Latium, Lorenza Bonaccorsi, mit. Am 4. Oktober findet ein "Tiber-Tag" statt, bei der Roms Fluss mit zahlreichen Events gefeiert wird.

"Der Fluss Tiber ist die Wiege der westlichen Zivilisation. Wegen seiner Geschichte ist er der wichtigste Fluss der Welt und soll dementsprechend geschützt und verwertet werden", sagte Bonaccorsi bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Rom.

Der Tiber ist Italiens drittlängster Fluss. Er fließt durch Rom, doch das Flussufer in der Hauptstadt ist mit Müll übersät, außerdem leben unter den Brücken Obdachlose. Die Stadt bemüht sich schon seit längerer Zeit um die Sanierung des Geländes um den Fluss.

Seit die Tiber-Auen südlich von Rom 1997 zum Naturschutzgebiet erklärt wurden, hat sich der geschundene Fluss, der die von drei Kläranlagen nur unzureichend gereinigten Abwässer der Millionenstadt aufnehmen muss, etwas erholt. Doch die Idylle trügt. Nur Fische und Vögel, die mit dem Schmutzwasser gut zurechtkommen, siedeln hier. Empfindlichere Arten wie der Stör sind seit langem ausgestorben.