Italiens Ruf als Land der "Nesthocker" hat sich neuerlich bestätigt. Zu den Jugendlichen, die das Elternhaus nicht verlassen, zählen nicht nur Studenten oder Arbeitslose. 31,8 Prozent der Italiener, die noch im "Hotel Mama" leben, haben eine Beschäftigung. Oft würden sie jedoch wegen unsicherer Arbeitsverhältnisse nicht genug verdienen, um sich ein selbstständiges Leben zu leisten. Das schwierige Wirtschaftsklima sei ein Hauptgrund dafür, dass die jungen Italiener immer länger keine eigene Unterkunft suchen, geht aus der Studie hervor.

Alarmstimmung

Demografen schlagen Alarm. Die "Nesthocker-Generation" sei ein Problem für die Entwicklung des Landes, warnen sie. Nicht nur Probleme bei der Suche nach Arbeit und Wohnung erschwerten die Trennung von den Eltern. Auch kulturelle Faktoren würden eine Rolle spielen. Viele junge Frauen seien Nesthockerinnen, obwohl sie finanziell selbstständig seien. Als Gründe nennen Forscher die hohen Mieten in Italien und das Desinteresse an der Ehe.