Südkorea hat am Donnerstag den stärksten Anstieg der Corona-Infektionsfälle seit März gemeldet. Die Behörden registrierten 583 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. In den Wochen zuvor waren täglich nur jeweils zwischen 100 und 300 neue Fälle pro Tag gemeldet worden. Die jüngsten Fälle gehen nach Behördenangaben vor allem auf Ansteckungsherde in Büros, Schulen, Fitnessstudios und beim Militär im Großraum Seoul zurück.

Die neuen Zahlen weckten Ängste vor einer weiteren Corona-Welle. "Wir befinden uns jetzt in einer Situation, in der es überall zu Virenausbrüchen kommen kann", warnte Gesundheitsminister Park Neung Hoo. Die Regierung verschärfte deshalb diese Woche die Corona-Beschränkungen in der Hauptstadt Seoul und den umliegenden Regionen. Nachtclubs und Bars mussten schließen, auf Hochzeiten und Beerdigungen sind nur noch 100 Gäste zugelassen. Cafés dürfen nur noch Essen zum Mitnehmen anbieten, und Restaurants dürfen ab 21.00 Uhr keine Gäste mehr empfangen.

Insgesamt haben sich in Südkorea seit Pandemiebeginn mehr als 32.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Südkorea war zu Beginn der Pandemie besonders stark betroffen, konnte die Ausbreitung des Virus aber mit einem strikten Nachverfolgungs- und Testprogramm rasch eindämmen. Anders als viele europäische Länder musste das Land nie einen strikten Lockdown verhängen. Südkorea wurde deshalb unter anderem von der Weltgesundheitsorganisation WHO als Vorbild im Umgang mit der Pandemie bezeichnet.

In China sind am 25. November 21 neue Covid-19-Fälle gemeldet worden, gegenüber nur fünf neuer Fälle am Tag davor. 12 dieser Neuinfektionen sind nach Angaben der chinesischen Gesundheitsbehörde aus dem Ausland nach China "importiert" worden. Dazu kommen noch fünf asymptomatische Fälle, die in China nicht zu den bestätigten Fällen dazugerechnet werden. Insgesamt wurden in China bisher 86.490 Covid-19-Fälle bestätigt. 4.634 Personen sind daran gestorben.

Deutschland

In Deutschland meldeten die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.268 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Das sind rund 3.600 Fälle mehr als am Mittwoch (18.633), wie aus Angaben des RKI hervorgeht. Am Donnerstag vor einer Woche waren 22.609 Fälle gemeldet worden. Am vergangenen Freitag war mit 23.648 gemeldeten Fällen ein Höchststand erreicht worden.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 983.588 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 26. 11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Donnerstag um 389 auf insgesamt 15.160. Am Mittwoch war mit 410 Todesfällen ein neuer Höchstwert erreicht worden. Das RKI schätzt, dass rund 676.100 Menschen inzwischen genesen sind.