Diese Maßnahme werde den Tourismus intensiv treffen und auch Auswirkungen auf Gastronomie und Handel haben. Aktuell urlauben rund 12.000 deutsche Gäste in Vorarlberg. Viele von ihnen seien nach der ausgesprochenen Reisewarnung derzeit in Abreise begriffen, erklärte Christian Schützinger, Chef von Vorarlberg Tourismus.

An der Grenze zu Deutschland bei Lindau bestehe die Möglichkeit einer kostenlosen Testung auf den Coronavirus, so Sicherheits- und Tourismuslandesrat Christian Gantner (ÖVP). Er betonte, dass die Grenze zwischen Deutschland und Vorarlberg weiter offen sei und bleibe. Für die Einreise nach Deutschland müssen Vorarlberger nun aber einen negativen Covid-19-Test in der Tasche haben, der nicht älter als 48 Stunden ist, sonst muss man in Quarantäne. "Grenzkontrollen sind keine vorgesehen, es handelt sich um eine Selbstverpflichtung", sagte Gantner. Davon ausgenommen ist neben dem Güter- und Warenverkehr auch der Pendlerverkehr.

Die Vorarlberger Landesregierung besprach am Nachmittag mit Vertretern aus Wirtschaft, Tourismus, Gastronomie und der Veranstaltungsbranche die Folgen der in Deutschland vorgenommenen Einstufung von Vorarlberg als Risikogebiet. "Unser gemeinsames Ziel ist es, die Fallzahlen möglichst schnell und nachhaltig zu senken", betonte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Die von Deutschland und Belgien für Vorarlberg ausgesprochene Reisewarnung treffe die Destination Vorarlberg hart.

Wirtschaft und Gastronomie beklagten, dass die Sperrstunde um 22.00 Uhr die Situation zusätzlich erschwere, laut Gantner wollen die Gastronomie- und die Tourismusbranche aber ihren Beitrag leisten, um Vorarlberg so schnell wie möglich wieder von der "roten Liste" zu bekommen. Die Branchen setzten sich für eine disziplinierte Einhaltung der nun notwendigen Beschränkungen ein, so Gantner. Die Sperrstunde um 22.00 Uhr für die gesamte Gastronomie müsse für die nächsten drei Wochen bestehen bleiben, um die Zahl der Neuinfektionen drastisch zu reduzieren. Sie wird auch für Vereins- und Klubräumlichkeiten mit Bewirtung gelten, sagte Landesrätin Martina Rüscher (ÖVP). Gantner kündigte verstärkte Kontrollen an.

Da die Nachtgastronomie, die Event- und Veranstaltungsbranche sowie das damit zusammenhängende Gewerbe (z.B. Veranstaltungstechnik, Dekoration, etc.) besonders hart von der Coronavirus-Pandemie betroffen sind, will die Landesregierung gemeinsam mit der Wirtschaftskammer eine zusätzliche Unterstützung ausarbeiten. Laut Gantner soll insbesondere berücksichtigt werden, wo die Bundesförderung nicht greift und weiterer Unterstützungsbedarf besteht.

Auch im Gespräch mit Gewerbe und Industrie habe Übereinstimmung geherrscht, dass die rasche Senkung der Fallzahlen vorrangiges Ziel sei, sagte Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP). Als besonders wichtig werde von der Wirtschaft erachtet, dass von den Nachbarländern nicht wieder Grenzkontrollen eingeführt werden.