
Die wegen der Coronakrise ab heuer ins kostenlose Kinder-Impfprogramm aufgenommene Influenza-Impfung soll neben den geimpften Kindern auch Senioren schützen. Kinder sind ein "Motor der Grippe-Epidemie" und tragen stark zu deren Verbreitung bei, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien. "Gehen sie zum Arzt mit ihrem Kind", empfahl Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres, appellierte aber auch "an alle", sich impfen zu lassen.
"Wenn man nur 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen impft, dann hat man einen besseren Effekt hinsichtlich der Verhinderung der Sterberate bei den Älteren, als wenn man 90 Prozent der Personen über 65 Jahre impft", erläuterte Ursula Wiedermann-Schmidt, die Vorsitzende des Nationalen Impfgremiums. Es sei daher "viel sinnvoller die Kinder zu schützen" und es gehe bei der Influenza-Impfung für Klein- und Schulkinder auch um einen "Public-Health-Aspekt".
"Wir wissen, dass die Infektionsrate der Kinder wesentlich höher ist, als im Schnitt der Bevölkerung", sagte auch Hans Jürgen Dornbusch, Fachgrupppenleiter der Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). Kinder haben eine höhere und länger dauernde Virusausscheidung als Erwachsene, betonte der Kinderarzt.
Bei Covid-19 sind Jüngere tendenziell weniger von schweren Verläufen betroffen, bei der Grippe sieht das Verhältnis anders aus. Die jährliche Hospitaliserungsrate bei Kindern mit Influenza liegt bei 128 je 100.000 Einwohner. Das ist "nicht so wenig", betonte Wiedermann-Schmidt. In der Grippe-Saison 2017/18 gab es neun Todesfälle unter Kindern durch Influenza-Viren, in der Saison 2018/19 waren es fünf.
Als Nasenspray
Für Kinder und Jugendliche von 2 bis einschließlich 17 Jahren steht auch ein sogenannter Lebendimpfstoff zur Verfügung, der nicht wie üblich gespritzt, sondern als Nasenspray verabreicht wird. Besteht eine starke Abneigung gegen Spritzen oder liegt eine Störung der Blutgerinnung vor, sollte bevorzugt der Lebendimpfstoff verwendet werden. Bei einigen Grundkrankheiten wie z. B. Immunschwäche oder schwerem Asthma kann der Lebendimpfstoff nicht eingesetzt werden. Bitte besprechen Sie dies mit der betreuenden Ärztin bzw. dem Arzt.
450.000 bis 1,3 Millionen Österreicher aller Altersgruppen sind jährlich von der Influenza betroffen, berichtete Wiedermann-Schmidt. Das bedeute im Durchschnitt etwa 400.000 Arztbesuche und Krankschreibungen. Zudem gebe es in milden Jahren 500 und im Schnitt 1.000 Todesfälle pro Jahr. Alle Experten betonten daher bei der Pressekonferenz die Wichtigkeit der Grippe-Impfung für Kinder, Schwangere, chronisch Kranke, ältere Personen und für das Gesundheitspersonal. Dabei sei die Fächerbegrenzung gefallen - werdende Väter können sich also etwa beim Frauenarzt-Termin ihrer Partnerin mitimpfen lassen oder Eltern beim Kinderarzt, sagte Szekeres.
Von den österreichweit insgesamt mehr als 1,2 Millionen bestellten Impfdosen für die heurige Grippesaison sind nun 350.000 für das kostenfreie Kinder-Impfprogramm vorgesehen. Die Stadt Wien gibt ihre teilweise eigens bestellten 400.000 Dosen an alle Altersgruppen gratis ab. Die übrigen Impfstoffe werden von der Bundesbeschaffung GmbH (BBG) nach Einwohnerzahl der Bundesländer aufgeschlüsselt verteilt, erläuterte Anschober.
Der per Spritze zu verabreichende Impfstoff für Säuglinge ab dem sechsten Lebensmonat und Kinder bis zwei Jahre wird von Mitte Oktober bis Mitte November an Kinderärzte ausgeliefert, der Nasenspray für die Zwei- bis 15-Jährigen von Mitte November bis Mitte Dezember. Auch für die knapp 100.000 stationären Bewohner von Pflegeeinrichtungen in ganz Österreich wird es wegen der Coronavirus-Pandemie heuer eine kostenlose Grippe-Impfung geben, diese soll Ende November erhältlich sein. Es sei "nicht sinnvoll aus Panik heraus" früher zu impfen, betonte Wiedermann-Schmidt. Die Wirkung halte etwa sechs Monate und die Grippewellen starten meistens erst im Dezember oder Anfang Jänner mit dem Höhepunkt im Februar.
Influenza und die Coronavirus-Pandemie fallen heuer zusammen, sagte Anschober. Das sei eine Ausgangssituation, "die unsere Arbeit nicht erleichtert", möglicherweise auch was die Kapazitäten des Gesundheitssystems betrifft. Bei beiden großen Erkrankungsfällen - Corona und Influenza - wirken jedoch abseits einer gegen die Grippe vorhandenen Impfung die selben Maßnahmen, plädierte der Gesundheitsminister für die Einhaltung der Hygienemaßnahmen, Abstand halten und Mund-Nasen-Schutz tragen.
Corona: Wie verhalte ich mich richtig?
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Bei allgemeinen Fragen wählen Sie bitte die Infoline Coronavirus der AGES: 0800 555 621 .
Die Nummer 1450 ist nur für Menschen mit Beschwerden! Es gilt: Zuerst immer telefonisch anfragen, niemals selbstständig mit einem Corona-Verdacht in Arztpraxis oder Krankenhaus gehen!
vor 17 Stunden
das freut mich
und als chronisch Kranker(Diabetes, Nieren) musste ich mich heute in meiner Apotheke vormerken lassen
vor 20 Stunden
Was mir auffällt, sind die kreativ-negativen Wortschöpfungen im Covid-Kontext:
- Superspreader
- Covidiot
- Coronaleugner
- Impfgegner
- Maskengegner
- Verschwörer
...
Solche Begriffe lassen keinen Zwischenraum. Schwarz oder weiß, A oder B. Bist du nicht dafür, bist du ein Gegner. Bist du teilweise dafür, hinterfragst aber manches, bist du trotzdem ein Gegner. Oder ein Leugner.
Wie ernesto0815 unten schon angeführt hat, bekommt jeder, der hinterfragt oder diskutieren will, gleich einen negativen Namen umgehängt. Damit wird der Diskurs von vornherein unmöglich gemacht und die Spaltung schreitet weiter voran.
Außerdem: Unsere Kinder sind erstmal unsere Kinder und keine "Super-gefährlich-was-auch-immer". Und wenn schon "Superspreader", dann Superspreader der Liebe, die unsere gefühlsmäßig erkaltende Gesellschaft dringend nötig hat.
vor 19 Stunden
@ele
Das ist in Diktaturen üblich, andere Meinungen ins lächerliche zu ziehen.
Eine Demokratie lebt von unterschiedlichen Meinungen und vom Diskurs.
vor 10 Stunden
und damit outen sie sich bestens dass
sie keine ahnung haben was eine diktatur eigentlich ist.
glauben sie da sagt auch nur einer seine meinung der weiterhin leben will?
sie sind ein echter spassvogel der hier stimmung macht und nicht mehr.
man muss einmal in einer diktatur gelebt haben um das zu verstehen wie wir uns schaetzen koennen.
die angst in solchen laendern auch nur zu reden ist staendiger begleiter und enorm.
das verstehen sie nicht und hetzen mit polemischen gelaber.
und eignetlich wuerde ich noch viel drastischere woerter gebrauchen, weil das was sie schreiben unter jedem hund ist.
vor 20 Stunden
Schön und gut, aber
aktuell bekommt man die Grippeimpfung nicht einmal wenn man sie kaufen will. Nächster Termin frühestens Dezember.
vor 20 Stunden
Na endlich.
Wo soll man denn sonst noch sein Geld veranlagen?
vor 20 Stunden
ja eigentlich eh
besser beim saufen und abtanzen in der disco.
vor 20 Stunden
ein superangebot
fuer die eltern die ihre kinder impfen lassen moechten. teils hatman grosseltern daheim, teils das risiko dass das kind selbst schwer erkrankt.
fuer kinder ist ein eigener impfstoff noetig, den man offenbar angeschafft hat.
super reagiert und ein angebot an die eltern.
vor 21 Stunden
für (klein)kinder...
...finde ich zb die masern- mumps-röteln impfung sinnvoll. aber die "grippe"impfung ist schon bei erwachsenen eher hinterfragenswert, daher bei kindern erst recht...
vor 21 Stunden
hinterfragenswert finde ich die grippeimpfung nicht.
muss man selber wissen. wenn sie gratis angeboten wird, finde ich das gut - eltern, die sich das "ersparen" müssten, können das angebot nutzen.
vor 19 Stunden
@erst...
warum findest du es schlecht, wenn man etwas hinterfrägt? 🤔
vor 21 Stunden
täglich auch die Virusinfluenza u. Virusbrechdurchfallzahlen publizieren
wegen der umfassenden Bürgerinformation hinsichtlich der Virenlast im Lande sollte man dann auch neben den Coronazahlen auch dann tägl. die Zahlen der übrigen Virenarten wie z.B. Influenza u. Brechdurchfall u. die laufenden Veränderungen publizieren
vor 19 Stunden
na ja..
ENDLICH EINE(R)...die(der) die übrigen Viren und Bakterien nennen, die jedes Jahr 1/2 bis 3/4 der Klassen in den div. Schulen leerfegen!!!
vor 21 Stunden
Führten
schwere Grippe- oder Brechdurchfallverläufe der letzten Jahre bisher in irgendeinem Land der Welt zur Überlastung der Intensivstationen? Oder zu vergleichbar hohen Übersterblichkeiten wie bei Covid-19 in zum Beispiel Italien?
vor 21 Stunden
oder Krankenhaus Keime
Nach Angaben der ÖGKH kommt es in Österreich jedes Jahr bei 95.000 Patienten während eines Spitalaufenthaltes zu einer Infektion mit solchen Bakterien. Davon sei jede fünfte Infektion schwer, sagte ÖGKH-Präsident Ojan Assadian. Bis zu 5.000 Menschen sterben jährlich an diesen nosokomialen Infektionen
vor 21 Stunden
Ab dem SECHSTEN Monat empfohlen ???
Einen Säugling schon gegen Grippe impfen ???
Never!
vor 20 Stunden
Warum nicht?
Auch ein Säugling kann an der Grippe erkranken, da der Nestschutz ab dem 2 Monat nachlässt.
Aber wahrscheinlich impfen sie ihre Kinder such nicht gegen all die anderen Kinderkrankheiten.
Millionen Kinder (Eltern) wären froh wenn sie die Möglichkeit hätten, aber wir beschäftigen uns damit (stumpfsinnig) zu argumentieren warum wir nicht impfen sollen.
vor 21 Stunden
aber gegen andere sachen ist die impfung ja kein problem
oder?
vor 21 Stunden
da waeren
rota
pertussis
diphterie
tetanus
poliomyelitis
hepatitis
pneumokokken
menigokokken
das wird auch nicht geimpft?
vor 22 Stunden
"Grippeimpfung für Kinder soll Standard werden"
Vorausgesetzt man bekommt noch einen Impfstoff ...
vor 22 Stunden
Uiuiui, da werden die Impfgegner
aber wieder aufjodeln!
vor 22 Stunden
Und das ist der Punkt
Sobald es Leute gibt die Skeptisch sind sind sie sofort Impfgegner
Es müsste doch möglich sein auch andere Standpunkte zu Akzeptieren hier ist es aber so,das jeder der nicht der gleichen Meinung ist sofort als Gegner Verschwörer und dergleichen abgestempelt wird
Ja einige haben die Regierung als Sachwalter akzeptiert
vor 19 Stunden
Worauf begründet diese Skepsis?
Vermutungen oder Fakten?
Bei Impfungen geht es ja auch um den Schutz der anderen, die nicht impfen können, da zu jung oder zu krank.
Nichtimpfen hat daher auch mit Egoismus zu tun.
vor 21 Stunden
sachwalter
wenn es die kinder so schwer erwischen kann dann hab ich wohl wenig verstaendnis wenn man da eine kleine ausrede erfindet.
vor 21 Stunden
Solange irgendeine
Impfung " EMPFOHLEN " wird, ist da nichts einzuwenden
vor 21 Stunden
bin da ihrer meinung - mit einschränkungen.
bei den meisten krankheiten ist es ja egal. bei schwereren krankheiten wie masern finde ich halt, dass die, die dann damit erkranken auch für folgeschäden an anderen (die sich nicht impfen lassen können) haften sollten.