Wir berichteten exklusiv: Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen beanstandete mehrere Mängel bei den Coronatests der Firma Novogenia, die in der Drogeriekette DM angeboten wurden.

Der Test wurde vom Markt genommen, Novogenia behebt aktuell die Mängel und will bald wieder im Geschäft sein. „Wir haben die beanstandeten Punkte geprüft, sind den Vorschlägen nachgekommen und bearbeiten das Ganze“, heißt es seitens Novogenia.

Das Bundesamt setzt aber seine umfangreichen Untersuchungen fort. Auch bei den von der Drogeriekette Bipa angebotenen Coronatests der Firma Lead Horizon sind Beanstandungen bekannt geworden.

Der Geschäftsführer der Firma, Michael Putz, erklärt: „Wir haben vom Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen eine E-Mail erhalten, in dem ein offizielles Schreiben angekündigt wird. Die Ankündigung stellt klar, dass wir das Produkt nicht vom Markt nehmen müssen. Wir wurden eingeladen, bis zum 4. 8. 2020 Stellung zu nehmen. Dieser Einladung werden wir selbstverständlich nachkommen und ich bin überzeugt, dass wir alle Fragen zur Zufriedenheit des Amtes beantworten werden.“

Auf weitere Detailfragen zum Test gab es jedoch keine Antworten. Auch darauf nicht, wie der Begriff „Behördlich anerkannt“ auf der Verpackung zu verstehen sei – und welche Behörde den Test offiziell anerkannt habe. Eine Sprecherin von Lead Horizon äußerte sich lediglich zu den Beanstandungen: „Wir arbeiten daran, dass wir den Kritikpunkten entgegenwirken.“

Um Coronatests in Drogeriemärkten gab es einen regelrechten Hype. Mehrere Drogerieketten verkauften diese Tests unterschiedlicher Anbieter und Testauswerter zu Preisen von je über 100 Euro.

Die Coronatests, die bei DM angeboten werden, sind übrigens auch bei öffentlichen/behördlichen Testungen in der Steiermark, in Kärnten, in Niederösterreich oder beim Bundesheer in Verwendung. Warum es hier zu keinen Beanstandungen kommt: Die Abnahme erfolgt durch geschultes Fachpersonal und nicht durch den Betroffenen selbst. Die Auswertung findet in einem zentralen Labor statt.