Ziel der Konferenz war eine Summe von 7,5 Milliarden Euro beziehungsweise acht Milliarden Dollar zu sammeln. Umgerechnet sind genau 8,07 Milliarden Dollarzusammengekommen.

Mit einer Summe von einer Milliarde Euro trägt die EU-Kommission selbst einen großen Anteil dazu bei. Weitere Großspenden kommen etwa aus Deutschland (525 Millionen Euro), Frankreich (500 Millionen Euro), Großbritannien (umgerechnet 442 Millionen Euro) und Kanada (umgerechnet 780 Millionen Euro). Die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung sagte 100 Millionen Euro zu, Italien 140 Millionen Euro.

Österreich avisierte insgesamt knapp über 31 Millionen Euro. "Diesen Kampf werden wir mittelfristig nur gewinnen und unsere Wirtschaft wiederbeleben können, wenn es gemeinsam gelingt, einen wirksamen Impfstoff bzw. Heilmittel gegen das Coronavirus zu entwickeln", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Mit der Summe wird CEPI (Coalition for Epidemic Preparedness Innovations) zur Entwicklung eines Impfstoffes mit zwei Millionen Euro unterstützt. Die WHO wird mit etwa drei Millionen Euro gefördert. Zudem investiere Österreich auf nationaler Ebene 26 Millionen Euro in Forschungsaktivitäten.

Ziel der globalen Initiative ist, dass alle Kräfte für die Forschung an Impfstoffen und Arzneien gebündelt werden und alle Länder weltweit - auch ärmere - davon profitieren. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen machte zugleich klar, dass in den kommenden Wochen und Monaten noch viel mehr Geld gebraucht werde: "Der heutige Sprint war ein großartiger Start unseres Marathons." UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte, dass rund fünf Mal so viel Geld nötig sei. Ende Mai soll eine weitere Konferenz folgen.

Vier Milliarden für Impfstoff

Weltweit wird derzeit nach Angaben der EU-Kommission an mehr als 70 möglichen Impfstoffen geforscht. Mindestens drei werden inzwischen klinisch getestet. Von dem Geld der Geberkonferenz sollen vier Milliarden Euro dafür fließen. Dutzende Forscherteams suchen gleichzeitig nach einer Therapie für Covid-19. Dafür will die internationale Allianz zwei Milliarden Euro aufbringen. Für die Ausweitung von Testoptionen sind 1,5 Milliarden Euro gedacht

Nur die USA fehlte

Aus der Liste der G7-Staaten fehlten lediglich die USA. Die Regierung begrüße "die Bemühungen anderer Länder (...) wie die Geberkonferenz heute in Europa", erklärte die US-Vertretung in Genf. Die USA seien "führend" bei der Entwicklung eines Impfstoffs. US-Präsident Donald Trump hatte am Sonntag verkündet, die USA würden bis Ende des Jahres einen Impfstoff entwickeln.

Washingtons Alleingang sorgt in Brüssel für Unmut. Während die EU für globale Lösungen einstehe, verweigere sich die USA dem, beklagte ein EU-Beamter. "Sie grenzen sich ab." Es bestehe aber noch Hoffnung: "Wir stehen erst am Anfang eines Prozesses und hoffen, dass sich die US-Regierung an den gemeinsamen Bemühungen beteiligen wird."