Im Rennen um brauchbare Therapien gegen die Folgen einer Corona-Infektion werden weltweit mehr als 140 Wirkstoffe untersucht. 77 davon seien Medikamente, die für andere Krankheiten entwickelt wurden, 68 neue Entwicklungen, sagte Thomas Cueni, Generaldirektor des Dachverbandes der Pharmaindustrie (IFPMA) am Donnerstag in Genf. Es liefen 25 klinische Studien, um die Sicherheit und Wirksamkeit möglicher Medikamente bei Patienten zu testen, die mit dem neuen Virus Sars-CoV-2 infiziert sind und die Lungenkrankheit Covid-19 entwickelt haben. Bereits existierende Medikamente, die auf ihre Wirksamkeit geprüft werden, sind etwa der Wirkstoff Chloroquin zur Behandlung von Malaria und das noch nirgendwo zugelassene Medikament Remdesivir, das für Patienten mit Ebola entwickelt worden war.

Die Studien würden so schnell wie möglich durchgeführt, ohne dabei Sorgfalt oder Sicherheit zu vernachlässigen, versichern die Pharmafirmen. Vertreter der Pharmafirmen Pfizer, Takeda, AstraZeneca, Sandoz, MSD, CSL Behring und Merck betonten, dass Konkurrenten angesichts der Krise zusammenarbeiten und Informationen austauschen. Die Medikamente sollen zudem so wenig kosten, dass Patienten in allen Ländern der Welt damit behandelt werden können.

Medikamente stehen schneller zur Verfügung als Impfstoffe

Auch an Impfstoffen, die eine Infektion verhindern sollen, wird geforscht. In Deutschland sind erste Tests mit Impfstoff-Kandidaten angelaufen, wie das Mainzer Unternehmen Biontech und der Kooperationspartner Pfizer diese Woche berichteten. Die Pharmaindustrie geht nach Angaben des Verbandes davon aus, dass Medikamente schneller zur Verfügung stehen als Impfstoffe.