Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und ihre Partner werden sich angesichts des Ölpreisverfalls am Montag in einer Videokonferenz beraten. Die saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA berichtete, das OPEC-Mitglied Saudi-Arabien habe "auf Druck der USA" um eine "dringende" Absprache gebeten. Ziel sei die Stabilisierung des Ölmarkts.

Welche anderen Staaten an der Konferenz teilnehmen werden, blieb zunächst unklar. Andere Öl-Produzenten seien zu den Gesprächen eingeladen, verlautete aus OPEC-Kreisen. Die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete, auch Vertreter der USA seien zur Teilnahme eingeladen worden.

Niedrigster Stand seit 18 Jahren

Das Energieministerium des OPEC-Partnerlandes Aserbaidschan erklärte am Freitag, bei den Gesprächen auf Einladung Saudi-Arabiens werde es um eine "neue Erklärung über die Zusammenarbeit" gehen. Eine russische Quelle sagte der Nachrichtenagentur Ria Nowosti, in der Diskussion sei die Reduktion der täglichen Fördermenge um zehn Millionen Barrel.

Das Bekanntwerden der geplanten Video-Schalte ließ den Ölpreis deutlich deutlich steigen. Die Nordsee-Sorte Brent gewann um zehn Prozent an Wert und setzte damit den Erholungskurs vom Donnerstag fort.

Der Ölpreis bewegte sich zuletzt auf dem niedrigsten Stand seit 18 Jahren. Grund ist die geringe Nachfrage nach Öl weltweit wegen der Coronavirus-Pandemie und ein Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien, dem größten Produzenten in der OPEC, und Russland, dem größten Produzenten überhaupt.

Putin bietet gemeinsame Drosselung der Ölförderung an

Wenige Tage vor den Beratungen der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) über die Folgen der Corona-Pandemie hat Russlands Staatschef Wladimir Putin eine Zusammenarbeit bei der Drosselung der Ölförderung angeboten. Sein Land sei bereit zu einer Zusammenarbeit in dieser Frage mit der OPEC+ und den USA, erklärte Putin am Freitag.

Er glaube, "dass es notwendig ist, die Anstrengungen zu vereinen, um den Markt auszugleichen und die Produktion zu verringern".

Wegen der Coronavirus-Pandemie und der damit zusammenhängenden massiven Einschränkungen von Wirtschaft und öffentlichem Leben ist die weltweite Nachfrage nach Erdöl deutlich zurückgegangen. Anfang März hatte Russland bei Verhandlungen mit der OPEC eine Drosselung der Ölförderung zur Stabilisierung der Preise noch abgelehnt. Das wichtige Förderland Saudi-Arabien senkte daraufhin den Ölpreis massiv und kündigte zudem an, die Fördermenge zu erhöhen.