Sie üben die einzige Sportart aus, in der sich die Gegnerinnen mit Waffen gegenüberstehen. Haben sie im Gefecht das Gefühl des Duells, des Krieges?
OLHA CHARLAN: Es ist ein Spiel. Natürlich wollen wir den Menschen, der uns auf der Planche gegenübersteht, nicht töten. Aber für ukrainische Fechterinnen hat sich jetzt alles geändert. Wir kämpfen in unserem Inneren, gegen einen Feind, der in unserem Land steht.

Der Krieg ist doch in Ihrem Kopf?
CHARLAN: Als der Krieg ausbrach, war ich in Italien, im Trainingslager. Ich konnte drei Nächte nicht einschlafen, wir schrieben in sozialen Netzen unseren russischen Kollegen, baten, flehten: Warum schweigt ihr? Aber sie antworteten nicht, da kamen Gefühle des Zorns und des Hasses.