Am vergangenen Wochenende rückten Hunderte "Monsterjäger" am bis zu 230 Meter tiefen Loch Ness aus, um dem wohl bekanntesten Seeungeheuer der Welt auf seinen Panzer (?) zu rücken. Der Zirkus vor Ort war riesig.
Am Programm stand in den schottischen Highlands die größte Suche seit gut 50 Jahren – im Visier "Nessie", das Phantom, um das sich seit Jahrhunderten Mythen ranken. Eine konkrete Aufwartung machte das legendäre Phantom aber auch dieses Mal nicht.
Seitens des ehrenamtlichen Forschungsteams "Loch Ness Exploration" (LNE) heißt es abschließend und trotzdem nicht unzufrieden: "Wir können nicht glauben, dass das Wochenende vorbei ist. Es gibt viel zu verdauen nach all der harten Arbeit, die 'Loch Ness Exploration' und die Freiwilligen geleistet haben, die virtuell vom Ufer des Lochs aus oder an Bord der 'Deepscan' zugeschaut haben – trotz der schwierigen Wetterbedingungen."
Es gibt keinen Durchbruch, aber monstermäßig viele Informationen, die es nun auszuwerten gelte. Ihn hätten einige Videos und Hinweise über Internetkameras erreicht, bilanzierte Alan McKenna vom LNE in Drumnadrochit: "Jede Menge Daten, wir werden Zeit benötigen, um alles zu prüfen!" Einen konkreten Hinweis auf Identität und Existenz von Nessie machte er nicht.
Die Suche ging – wie geplant – akustisch und visuell über die Bühne: McKenna und sein Team fuhren mehrmals auf den See hinaus und ließen ein Unterwassermikrofon ("Hydrophon") hinab. Über dem See stiegen mit Wärmebildkameras ausgestattete Thermodrohnen auf. Entlang des Ufers waren Freiwillige postiert, die Ausschau hielten.
Bereits am Freitag waren bei einem Testlauf dem Vernehmen nach einige "bizarre Geräusche" zu hören gewesen, sagte McKenna. Bei einer Überprüfung an derselben Stelle am Sonntag sei jedoch nichts zu hören gewesen. Es sei daher unklar, ob die Geräusche etwa durch Gase oder doch durch Lebewesen ausgelöst worden seien, hieß es.