New York ist bekanntlich dicht besiedelt. Doch nicht nur die menschlichen Bewohner tummeln sich dort auf engstem Raum, sondern auch die tierischen. Der Legende nach soll der Big Apple mehr Ratten als Einwohner haben. Ob es tatsächlich mehr als neun Millionen sind, ist nicht belegt, evident ist allerdings, dass die Tiere immer mehr zur lästigen Plage werden. Die Beschwerden diesbezüglich explodierten jüngst.

3,2 Millionen Sichtungen wurden 2022 gemeldet. Videos in sozialen Netzwerken zeigen Ratten, die auf schlafende Passagiere in der U-Bahn klettern oder sich in Restaurants zwischen den Beinen der Gäste tummeln. Doch damit soll nun Schluss sein.

"Neuer Sheriff in der Stadt"

"Es ist ein neuer Sheriff in der Stadt", zeigt sich Kathleen Corradi bei ihrer Vorstellung als oberste Rattenfängerin von New York kämpferisch. Die "Direktorin für die Eindämmung von Nagetieren", wie ihr offizieller Titel lautet, wurde direkt von Bürgermeister Eric Adams ins Amt gehoben.

Bereits vor Monaten hatte die Stadt die mit 160.000 Dollar Jahresgehalt dotierte Stelle ausgeschrieben. Denn das Problem mit Ratten herrscht seit Jahren. Doch weder Fallen noch Gift haben den Vormarsch der Nager aufhalten können. Man suche eine hoch motivierte, entschlossene Person mit einem gewissen "Killerinstinkt", lautete damals die bissige Stellenanzeige.

Wie kann das gehen?

Ob Corradi diesen mitbringt, wird sich zeigen. Die ehemalige Volksschullehrerin und jetzige Expertin für Abfallwirtschaft zeigt sich jedenfalls entschlossen, den Kampf gegen die Rattenplage zu gewinnen. "'Blutdürstig' ist nicht ein Wort, das man normalerweise in einer Arbeitsplatzbeschreibung sieht, und es ist sicherlich nicht ein Wort, mit dem ich mich beschreiben würde", betonte die 34-Jährige.
Corradi will ihre Arbeit in Harlem beginnen und setzt vor allem darauf, den Lebensmittelabfall zu reduzieren. "Sie werden viel von mir sehen und viel weniger Ratten", versprach die Rattenfängerin.