Bei den verheerenden Erdbeben in der Türkei sind nach einer neuen Bilanz der Regierung 164.321 Gebäude zerstört oder schwer beschädigt worden. Diese Zahl nannte Stadtplanungsminister Murat Kurum am Donnerstag vor Journalisten in der Provinz Adiyaman. Die betroffenen Häuser müssten dringend abgerissen werden, fügte er hinzu. Vorarbeiten für den Wiederaufbau hätten bereits begonnen.

Begonnen hatte die Erdbebenserie am 6. Februar, als zwei Beben der Stärke 7,7 und wenig später der Stärke 7,6 die Südosttürkei und den Norden Syriens erschütterten. Darauf folgten nach türkischen Angaben mehr als 7000 Nachbeben. Mehr als 49.000 Menschen sind nach offiziellen Angaben in beiden Ländern ums Leben gekommen.

Am Mittwoch hatten weitere Erdbeben die Menschen in der Region erneut in Angst und Schrecken versetzt: Im östlichen Mittelmeer nahe der Grenze Israels zum Libanon kam es am Morgen zu einem Beben der Stärke 4,4, wie das Deutsche Geoforschungszentrum Potsdam und die US-Erdbebenwarte USGS meldeten. Im Irak, der an Syrien grenzt, ereignete sich demnach etwa eine Stunde später ein Beben der Stärke 4,6. Auch in der Türkei bebte die Erde. In der Region grenzen zwei große Kontinentalplatten aneinander.

In der Türkei laufen indes Ermittlungen im Zusammenhang mit möglichen Baumängeln an Gebäuden, die einstürzten. Etwa 160 Verdächtige seien bisher verhaftet worden, hatte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch berichtet.