Ein Vulkan-Ausbruch auf der italienischen Mittelmeerinsel Stromboli hat am Sonntag für ein Naturschauspiel gesorgt. Am Nachmittag quoll ein Schwall Lava aus dem Krater des gleichnamigen Vulkans nördlich von Sizilien und bahnte sich seinen Weg talwärts bis ins Meer, wie aus einer Mitteilung des "Instituts für Geophysik und Vulkanologie" (INGV) hervorging.

Auf einem Amateurvideo war zu sehen, wie dichter Qualm an der Stelle aufstieg, an der die glühende Lava ins Meer floss. Über Schäden oder Verletzte lagen am Sonntagabend keine Informationen vor. Etwa dreißig Bürger mussten jedoch vorsorglich ihre Häuser verlassen. Infolge des Vulkanausbruchs und der Lava-Massen, die ins Meer stürzten, entwickelte sich eine Tsunami-Welle von etwa eineinhalb Meter Höhe. Die Alarmglocken auf der Insel läuteten. Laut dem Leiter des Zivilschutzes Fabrizio Curcio kam es jedoch zu keinen größeren Schäden.

Davor war ein Erdbeben der Stärke 4,6 auf der Richterskala mit Epizentrum im Meer in drei Kilometern Tiefe südlich der Insel Vulcano gemeldet worden. Die Insel gehört wie Stromboli zu den Äolischen Inseln nördlich von Sizilien. Es folgten eine Reihe von Nachbeben geringerer Stärke. Auf der Insel Vulcano kam es im Krankenhaus und in einigen Häusern zu kleineren Schäden.

Der Stromboli ist ebenso wie der Ätna auf Sizilien ein aktiver Vulkan. Der knapp 930 Meter hohe Stromboli bricht regelmäßig aus und ist damit schon zur Touristenattraktion geworden.