Vor einem halben Jahr hat der kleine Koala Gulliver bei den verheerenden Überflutungen an der australischen Ostküste seine Mutter verloren - nun konnte er ausgewildert werden. Der Beutelsäuger sei erst 14 Monate alt gewesen, als er Ende Februar allein und verängstigt in Tregeagle in New South Wales entdeckt wurde, teilte der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) mit. Er war von seiner Mutter getrennt worden - und noch zu klein, um alleine zu überleben.

Mitarbeiter der Organisation "Friends of the Koala" nahmen das Baby in Pflege, unterstützt von einer IFAW-Veterinärin. Gulliver machte schnell Fortschritte und wuchs heran. Seine Pfleger beschrieben ihn als "wachsam, neugierig und sanftmütig".

Dass der kleine Koala nun in die Freiheit entlassen werden konnte, mache Hoffnung für die Zukunft, sagte die Leiterin des IFAW-Tierrettungsprogramms, Nicole Rojas-Marin. Jeder Koala, der eine solche Naturkatastrophe überlebe, sei für die Erhaltung der Art von entscheidender Bedeutung. Denn in drei australischen Bundesstaaten seien die Tiere bereits vom Aussterben bedroht.

In diesem Jahr gab es bereits mehrmals katastrophale Überschwemmungen an Australiens Ostküste. Das Land leidet ganz besonders unter dem Klimawandel - Hitzewellen, Buschbrände und Hochwasser sind die Folge. Gerade Koalas sind stark betroffen: Speziell die schweren Buschfeuer 2019/2020 haben erheblich zur Dezimierung der possierlichen Eukalyptus-Esser beigetragen.