Am langen Wochenende zum Unabhängigkeitstag herrscht in den USA Chaos im Flugverkehr. Allein am Samstag wurden infolge der Personalknappheit bis zum Nachmittag mehr als 600 Flüge gestrichen. Betroffen waren sowohl Inlandsflüge als auch internationale Flüge. Weitere mehr als 3.300 Flüge waren am Samstag verspätet. Auch in Europa hat die von der Corona-Pandemie schwer gebeutelte Luftverkehrsbranche mit massivem Personalmangel zu kämpfen.

Bereits am Freitag waren der auf Flugverbindungen spezialisierte Website flightaware.com zufolge 587 US-Flüge gestrichen worden. Auch für den Sonntag zeichnete sich ab, dass erneut viele Passagiere an den Airports festsitzen würden - bereits mehr als 100 Flüge wurden abgesagt.

Da das Chaos nicht überraschend kommt, haben viele Reisende in den USA von vornherein auf das Flugzeug als Transportmittel verzichtet. Trotz der hohen Spritpreise werde die Rekordzahl von 42 Millionen Bürgern vor dem Feiertag am Montag Strecken von mindestens 50 Meilen (80 Kilometer) mit dem Auto fahren, sagte der Automobilverband AAA voraus.

Chaos auch in Europa

Auch auf Europas Flughäfen herrscht Chaos. Die Deutsche Lufthansa fordert daher den Einsatz von modernerer Scanner-Technik bei den Sicherheitskontrollen. "Es gibt hochmoderne Technik, die die Sicherheitskontrollen deutlich beschleunigen würde. Stattdessen ist an den Flughäfen in Deutschland zumeist ältere Technik im Einsatz", sagte Lufthansa-Vorstand Detlef Kayser, zuständig für Flotten und Infrastruktur, der "Bild am Sonntag".

Modernere Scanner erfordern zum Beispiel nicht mehr, dass Flüssigkeiten und Computer aus der Tasche genommen werden müssten. "Für unsere Kunden würde ich mir wünschen, dass die neuen Geräte so schnell wie möglich eingesetzt werden."

Zu wenig Personal führte bei der Kernmarke Lufthansa schon zu mehr als 3.000 Flugabsagen. Der Airline zufolge entspricht das fünf Prozent der geplanten Flüge.