Mafiaartige Organisationen machen in Italien mit der illegalen Entsorgung gefährlicher Abfälle und Gifte enorme Umsätze. Fast 20 Milliarden Euro erwirtschaftete die sogenannte "Ökomafia" 2019 unter anderem mit der illegalen Müllentsorgung, geht aus einem am Freitag veröffentlichten Bericht des Umweltschutzverbands Legambiente hervor.

Eine Rekordzahl an Umweltdelikten (34.648) wurden im vergangenen Jahr festgestellt, das sind vier pro Stunde und 23,1 Prozent mehr als 2018. Die meisten davon wurden in den süditalienischen Regionen Kampanien, Kalabrien und Sizilien registriert, in denen die Mafia am stärksten vertreten ist, geht aus dem Bericht hervor.

9.527 Verbrechen hingen 2019 mit dem illegalen Müllhandel zusammen, das sind 10,9 Prozent mehr als im Vorjahr, berichtete Legambiente. Gefährliche Substanzen und chemische Rückstände würden von mafiösen Organisationen als harmloser Abfall auf öffentlichen Deponien oder in Verbrennungsöfen entsorgt. Neben Giftmüllhandel zählen unerlaubte Zementierung, sowie gelegte Brände und illegaler Tierhandel zu den häufigsten Ökoverbrechen in Italien.