Ägypten

Es ist weiter unklar, wann an Ferienorten wie Hurghada und Scharm el Scheich wieder Normalität einkehrt. Hotels dürfen für einheimische Urlauber bei 25 Prozent Belegung inzwischen aber wieder öffnen und ab 1. Juni bei 50 Prozent Belegung. Die Betreiber müssen unter anderem Desinfektionsmittel am Eingang bereitstellen und das Gepäck der Gäste bei Ankunft und Abreise desinfizieren. Gutachter prüfen diese Zustände und stellen ein Zertifikat aus, um das sich bisher rund 170 Hotels bewarben. Am Flughafen in Kairo sollen neue Wärmebildkameras außerdem prüfen, ob Reisende Fieber haben. Für Urlauber aus dem Ausland sind die Grenzen aber nach wie vor dicht.

Belgien

Belgien tastet sich vorsichtig aus den Coronaeinschränkungen - kontrolliert aber nach wie vor seine Grenzen. Dies gilt auch für die Grenzübergänge zur deutschsprachigen Gemeinschaft im Osten des Landes. Alle nicht zwingend notwendigen Einreisen in das Land sind verboten, gleiches gilt für Reisen ins Ausland. Vor allem in Ostbelgien ist der Unmut darüber groß. Die Maßnahmen waren im März bis 8. Juni angekündigt worden. Gelockert werden sollen sie nur in Absprache mit dem jeweiligen Nachbarland und, wenn die Virus-Situation auf beiden Seiten der Grenze vergleichbar ist.

Bei Touristen sind sowohl die Nordseestrände im Norden des Königreichs als auch die belgische Hauptstadt Brüssel mit den EU-Institutionen und die Wallonie mit den Ardennen beliebt.

Bulgarien

Das Urlaubsland am Schwarzen Meer rüstet sich für eine Sommersaison unter Coronaauflagen. An den langen Badestränden stehen die Liegestühle bereits in großen Abständen. Dosierspender mit Desinfektionsmitteln sollen zum Standard gehören. Die Hotels hielten bereits coronabedingte Maßnahmen ein und könnten nun heimische Touristen aufnehmen, versicherte Tourismusministerin Nikolina Angelkowa im Staatsfernsehen. Sie setze sich für ein "koordiniertes Herangehen" der EU in Sachen Tourismus ein. Ministerpräsident Boiko Borissow wolle am Dienstag mit seinem Amtskollegen aus Rumänien, Serbien und Griechenland Details einer Öffnung der Grenzen zwischen den südosteuropäischen Staaten erörtern. Doch Bulgariens Fremdenverkehr hängt zum großen Teil von Auslandsflügen ab, über die es noch keine Klarheit gibt. Für das ärmste EU-Land ist der Fremdenverkehr ein außerordentlich wichtiger Sektor: Die Branche erwirtschaftet gut 12 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und beschäftigt 11 Prozent aller Werktätigen.

Dänemark

Als eines der ersten Länder Europas hatte Dänemark im Kampf gegen Corona am 14. März seine Grenzen dichtgemacht. Touristen und andere Ausländer ohne konkreten Einreisegrund kommen seitdem nicht mehr ins Land. Das warf nicht nur die Reisepläne deutscher Frühjahrsurlauber über den Haufen, sondern auch die Finanzen der dänischen Ferienhausbetreiber, deren Gäste großteils aus Deutschland stammen. Wer aber eine Sommerreise nach Kopenhagen oder an die dänische Küste plant, für den besteht seit Donnerstag Hoffnung: Regierungschefin Mette Frederiksen hatte sich da in einer TV-Debatte offen für die Möglichkeit gezeigt, Touristen bald ins Land zu lassen, die etwa mit einem Mietvertrag für ein Ferienhaus oder mit einer Hotelreservierung den Grund ihrer Einreise nachweisen könnten. Dies müsse aber erst in politischen Gesprächen diskutiert werden, schränkte Frederiksen ein.

Frankreich

Nach gut zwei Monaten kompletten Stillstands werden Frankreichs touristische Ziele langsam wieder zum Leben erweckt. Am Wochenende öffneten einige Strände an den Küsten des Landes, die Marienwallfahrtsstätte in Lourdes empfing Besucher und die im Wattenmeer stehende berühmte Insel Mont Saint-Michel in der Normandie war wieder zugänglich. Frankreichs zuständiger Staatssekretär für Tourismus, Jean-Baptiste Lemoyne, sprach sich dafür aus, dass bis Ende Juni so viele Sehenswürdigkeiten wie möglich wieder öffnen können.

Die Regierung will dazu in der Woche des 25. Mai einen zeitlichen Ausblick aufzeichnen. Bei weltberühmten Sehenswürdigkeiten wie dem Eiffelturm ist noch unklar, wann er wieder für Touristen zugänglich wird. Große Museen wie der Louvre in Paris werden ihre Türen wohl nicht vor September öffnen. Kleinere Museen dürfen schon wieder Besucher empfangen. Cafés und Restaurants in Frankreich könnten ab dem 2. Juni in den Regionen wieder öffnen, in denen das Virus weniger verbreitet ist. Sommerurlaub, so hofft die Regierung, soll im Land ab Juli möglich sein - zumindest für die Franzosen.

Griechenland

Nach knapp zwei Monaten sind am Montag die griechischen archäologischen Stätten wieder geöffnet worden. Dies gilt zunächst nur für Stätten im Freien, wie die Akropolis von Athen. Die Museen sollen dann nach Angaben des Kulturministeriums am 15. Juni geöffnet werden. Am vergangenen Wochenende wurden alle Badestrände geöffnet. Zudem sind ab Montag wieder Reisen in alle Landesteile sowie zur Insel Kreta erlaubt worden. Grünes Licht für Reisen auch zu den kleineren Inseln soll Ende Mai gegeben werden, teilte die Regierung weiter mit.

Noch müssen Einreisende aus dem Ausland in 14-tägige Quarantäne. Für Reisende aus Ländern mit niedriger Ausbreitung des Coronavirus soll das aber bald aufgehoben werden. Ab dem 1. Juli soll nach den Worten des griechischen Regierungschefs Kyriakos Mitsotakis der Tourismus in Griechenland in vollem Umfang, aber unter hygienischen Auflagen neu starten. Der Tourismus ist extrem wichtig für das Land, das seine große Wirtschaftskrise erst 2018 hinter sich gelassen hatte. Zuletzt kamen im Jahr 33 Millionen Touristen.

Italien

Angesichts von Grenzöffnungen in anderen EU-Ländern war auch Italien unter Zugzwang. Denn die Sommersaison steht vor der Tür - Urlauber sollen da auch nach Italien kommen. Daher sind nun ab dem 3. JuniEinreisen aus dem Ausland wieder erlaubt. Auch innerhalb Italiens darf man dann wieder reisen. Regionen wie Südtirol, die Hotels schon ab Ende Mai öffnen, buhlen um deutsche Touristen. Doch die Grenze zu Österreich ist noch dicht. In jedem Fall sollen überall Abstandsregeln gelten, Sonnenschirme am Strand weit genug voneinander weg stehen. Buchungen für den Zugang zu Strandbädern sollen verhindern, dass die Menschen zu dicht aneinander in der Sonne braten. Buffets in Hotels sind verboten. Desinfektionsmittel müssen überall bereit stehen.

Kroatien

Nachdem die Grenzöffnung bereits mit Slowenien vereinbart wurde, sollen mit 1. Juni auch Österreich, Ungarn, Tschechien und die Slowakei sowie am 15. Juni noch Deutschlandfolgen. Im September könnten dann auch chinesische Touristen in das Adrialand kommen.

Kroatien hat die Einreise für Touristen aus EU- und Schengenländer bereits vor zehn Tagen gelockert. So können Urlauber mit gebuchter Ferienunterkunft, die sie an der Grenze nachweisen müssen, ohne verpflichtende Selbstisolierung einreisen. Nach dem neuen Grenzregime, das seit dem 9. Mai in Kraft ist, kann man nach Kroatien einreisen, wenn man geschäftliche Gründe angibt, wirtschaftliches Interesse für Kroatien nachweist (dazu zählt eine Urlaubsreise) oder unaufschiebbare persönliche Gründe hat. In der ersten Woche der neuen Regelung sind nach Angaben der kroatischen Polizei mehr als 14.000 ausländische Bürger in das Adrialand eingereist, mehr als die Hälfte davon waren Slowenen.

Auch Kroatien bemüht sich derzeit laut Medienberichten um bilaterale Vereinbarungen mit Österreich deren Nachbarn für den Sommertourismus. Nachdem die Grenzöffnung bereits mit Slowenien vereinbart wurde, sollen mit 1. Juni auch Österreich, Ungarn, Tschechien und die Slowakei sowie später noch Deutschland folgen, hieß es am Dienstag. Im September könnten dann auch chinesische Touristen in das Adrialand kommen.

Niederlande

Der Holland-Urlaub wird wieder möglich. Schon jetzt öffnen stufenweise Bungalowparks ihre Tore, und es werden auch wieder Ferienwohnungen vermietet. Ab dem 1. Juli sollen dann alle Campingplätze und Ferienparks wieder voll geöffnet werden. Bisher galt das nur eingeschränkt. So mussten etwa auf Campingplätzen Duschen und WCs geschlossen bleiben. Die sanitären Einrichtungen werden ab 1. Juli auch an Stränden und in Naturparks wieder geöffnet. Museen dürfen ab 1. Juni wieder Besucher empfangen - vorausgesetzt, sie melden sich vorher online an. Auch Restaurants, Cafes, Strandpavillons und Gasthäuser dürfen jeweils maximal 30 Gäste bewirten. Ab Juli sind dann bis zu 100 Gäste erlaubt.

Polen

Das Land hält bis 12. Juni an Kontrollen an den Grenzen zu anderen EU-Ländern fest. Ausländer dürfen nicht rein. Bisher gelten Ausnahmen für Menschen mit Daueraufenthaltsgenehmigung, für Lastwagenfahrer und Diplomaten. Seit dem 4. Mai sind Hotels und Einkaufszentren wieder geöffnet. In einem weiteren Schritt zur Beendigung des Lockdowns dürfen Restaurants und Cafes seit Montag wieder öffnen. Es muss aber ein Mindestabstand von zwei Metern zwischen den Tischen eingehalten werden. Auch sind Köche und Keller verpflichtet, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Portugal

Weniger düster sehen die Aussichten auf einen Sommerurlaub in Portugal aus. Das Land mit seinen zehn Millionen Einwohnern ist extrem vom Tourismus abhängig, der etwa 15 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht. 2019 verbuchten die Feriengebiete von Algarve bis Madeira 27 Millionen Gäste. Um zu retten, was zu retten ist, will sich Portugal nun schrittweise für ausländischen Tourismus öffnen. Der Hotelverband AHP teilte zuletzt mit, dass Mitte Juli die meisten Hotels wieder offen sein könnten. Die Tourismusbehörde will zudem mit einem neuen Hygiene-Siegel unter dem Motto "Clean & Safe" Vertrauen aufbauen. Tourismuseinrichtungen können sich kostenlos darum bewerben. Die Einhaltung der Bestimmungen soll regelmäßig überprüft werden. Dank einer frühen Reaktion und strikter Maßnahmen war das Sonnenland am Atlantik viel weniger von Covid-19 betroffen als etwa Spanien.

Schweden

Von der dänischen Entscheidung dürften auch die Reisen vieler Schweden-Urlauber abhängen. Denn wer beispielsweise mit dem Auto nach Schweden reisen möchte, der fährt in der Regel über Dänemark. Eine Alternative kann die Anreise per Fähre etwa von Kiel, Rostock oder Travemünde sein, die weiterhin fahren. Flüge aus Deutschland in Richtung Stockholm oder Göteborg gibt es momentan kaum und wenn, dann lediglich aus Frankfurt. Darüber hinaus besteht in Schweden bis vorläufig zum 15. Juni ein Einreiseverbot - dies gilt jedoch nicht für Länder der EU und der Europäischen Freihandelszone.

Schweiz

Auch die Grenzen zur Schweiz sollen am 15. Juni wieder öffnen, Beschränkungen der Bewegungsfreiheit im Land gibt es nicht. Viele Hotels haben nie geschlossen. Geschäfte sind auch wieder auf, ebenso Restaurants, wo allerdings nicht mehr als vier Gäste am Tisch sitzen sollen und zwischen den Tischen Abstand gehalten werden muss. Veranstaltungen wie das große Festival der klassischen Musik in Luzern und das Jazz-Festival in Montreux wurden allerdings abgesagt.

Die Zahl der Neuansteckungen ist seit April sehr gering. Auf dem Höhepunkt der Epidemie hatte die Schweiz gemessen an der Bevölkerungszahl viele Coronainfektionen. Allerdings war die Lage in den Landesteilen ganz unterschiedlich. Betroffen waren vor allem die Grenzkantone Tessin Richtung Italien im Süden sowie Genf und Waadt im Westen Richtung Frankreich.

Slowenien

Das kleine EU-Land zwischen Alpen und Adria will EU-Bürgern möglichst bald die Einreise ohne Coronatests und Quarantäneauflagen ermöglichen. Vor allem für Urlauber aus Deutschland, die mit dem eigenen Wagen nach Kroatien fahren wollen, wäre das eine große Erleichterung, denn ihr Urlaubsziel ist praktisch nur über Slowenien erreichbar. Das Land verfügt selbst über einen 46 Kilometer langen Abschnitt an der Adria mit gut ausgebauter touristischer Infrastruktur. Hotels mit weniger als 30 Zimmern dürfen seit dem 18. Mai wieder öffnen. Für größere Bettenburgen gibt es diesbezüglich noch keine Entscheidung. Für den Strandbetrieb gelten noch Einschränkungen: Man darf zwar schwimmen und surfen, nicht aber am Strand in der Sonne liegen.

Slowenien hat am Sonntagabend wieder Einreisebeschränkungen verhängt, nachdem Österreich und andere Länder wegen der Sorge, dass Italiener über Slowenien nach Österreich gelangen könnten, nicht mitgezogen hatten. Nun strebt die slowenische Regierung mit den Nachbarländern Österreich und Ungarn bilaterale Vereinbarungen an, um die Einreisebeschränkungen bis Anfang Juni aufzuheben.

Spanien

Einen Spanien-Urlaub sollten Deutsche und Sonnenhungrige anderer Länder für den Frühsommer noch nicht buchen. Die Regierung in Madrid bekräftigte am Montag, dass man frühestens ab Ende Juni mit einer weitgehenden Grenzöffnung für Touristen rechnen könne. Selbst den Spaniern werde es bis dahin verboten bleiben, in andere Regionen des Landes zu reisen, wurde betont. Mallorca und die anderen Urlaubsinseln können aber darauf hoffen, vielleicht doch ein wenig früher eine beschränkte Zahl von in- und ausländischen Besuchern empfangen zu dürfen. Es gebe eine Arbeitsgruppe, die über ein solches Pilotprojekt spreche, mit dem man erste Erfahrungen sammeln wolle, bestätigte Verkehrsminister Jose Luis Abalos. Die Inseln setzten sich seit längerem für die Errichtung eines "sicheren Tourismuskorridors". Jene Menschen, die trotz geschlossener Grenzen einreisen dürfen, weil sie in Spanien eine Erstwohnung haben oder eine Arbeitsstelle antreten, müssen seit Freitag und bis auf weiteres zwei Wochen in Quarantäne.

Tschechien

Es gibt noch keinen festen Fahrplan für die Wiederbelebung des Tourismusgeschäfts. Ministerpräsident Andrej Babis will die geschlossene Grenze zuerst für Reisende aus Österreich und der Slowakei öffnen - voraussichtlich schon Mitte Juni. Deutsche müssen sich noch etwas gedulden. In Bayern sei die Coronalage "nicht ideal", sagte Babis in einem Interview. Dabei wurden 2019 noch mehr als zwei Millionen deutsche Übernachtungsgäste gezählt. Sie machten die größte Gruppe unter den ausländischen Touristen aus. Die historische Prager Altstadt, normalerweise ein Magnet für Menschen aus aller Welt, ist derzeit fast menschenleer. In einigen Hostels und Hotels der Moldau-Metropole finden Obdachlose eine vorübergehende Bleibe. Wenn die Grenzen wieder öffnen, treffen Reisende auf ein Land, das vom Coronavirus weitgehend verschont geblieben ist.

Türkei

Die Türkei lockert schrittweise die Coronamaßnahmen und bereitet sich auf eine Öffnung für den Tourismus vor. Inzwischen gelten nur noch Reisebeschränkungen für 15 statt wie zuvor für 31 Städte und Provinzen. Ende Mai will das Land den inländischen Reiseverkehr aufnehmen, im Juni hofft es auf internationale Urlauber. Für Hotels und Restaurants sollen strenge Corona-Auflagen gelten. Es müssen etwa Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden, das Personal soll eine Pandemie-Ausbildung erhalten. Gepäck wird mit Desinfektionsmitteln behandelt. Die Türkei hat zudem ein Zertifikationsprogramm für Hotels entwickelt. Nach der Öffnung für internationale Flüge sollen an den Grenzübergängen, etwa am Flughafen Antalya, Coronatests durchgeführt werden. Die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines hatte ihren Flugstopp für internationale Flüge zuletzt bis zum 1. Juni verlängert.

Zypern

Nikosia führt zurzeit Verhandlungen mit Israel und Griechenland über eine baldige Wiederaufnahme der Flüge für Urlauber. Bei einer Einigung können Israelis und Griechen nach Zypern fliegen, ohne anschließend 14 Tage lang in Quarantäne bleiben zu müssen. Die größere Frage bleibt jedoch, welche Regelungen für die Länder gelten, aus denen die meisten Touristen stammen: Großbritannien und Deutschland. Denn der quarantänefreie Rückflug muss auch gesichert sein, heißt es aus Regierungskreisen. Mehr als 25 Prozent der Wirtschaft Zyperns ist mit dem Tourismus verbunden. Unter den Hoteliers und anderen touristischen Betrieben herrscht gedrückte Stimmung, berichten zyprische Medien. Fast 90 Prozent der touristischen Unternehmen in der Touristenhochburg Agia Napa im Südosten der Insel planen vorerst nicht aufzumachen, berichtete die zyprische Zeitung "Phileleftheros".