Nach einem Amoklauf und einer Geiselnahme in Thailand plant das südostasiatische Land einen Verhaltenskodex für Fernsehsender in solchen Situationen. Live-Berichterstattung werde laut der nationalen Rundfunkbehörde nicht verboten, aber es werde eine Debatte um Beschränkungen geben, berichtete die Zeitung "Bangkok Post" am Mittwoch.

Demnach will die Rundfunkbehörde Gespräche mit drei Sendern führen. Einige Fernsehsender übertrugen das Geschehen vom Tatort live, obwohl sie aufgefordert waren, dies nicht zu tun, um den Einsatz der Sicherheitskräfte nicht zu gefährden.

Am Samstag hatte ein 32 Jahre alter Soldat Waffen aus einem Militärstützpunkt in der Provinz Nakhon Ratchasima gestohlen und ein Blutbad angerichtet. Dann nahm er in einem Einkaufszentrum Geiseln und wurde nach etwa 16 Stunden von Sicherheitskräften erschossen. Es gab 30 Tote, den Täter miteingerechnet.

Der Mann hat während des Verbrechens auch seinen Facebook-Account genutzt. Seine Konten in den Netzwerken seien gelöscht worden, erklärte Facebook, zu dem Instagram gehört, nach der Tat. Das Unternehmen stellte klar, es habe keinen Beleg dafür gefunden, dass der Mann die Gewalt über Facebook live gestreamt habe. Es sei ein sehr kurzer Live-Clip gefunden worden, in dem er sich selbst gefilmt habe - dieser habe keine Gewalt gezeigt. Alle Inhalte, die den Schützen oder die Schüsse zeigen, diese verherrlichen oder unterstützen, werden laut Facebook entfernt, sobald das Unternehmen sie bemerkt, heißt es weiter.