Der erste christliche Märtyrer sei ein Beispiel von Bereitschaft, den Brüdern zu verzeihen. Seinen Peiniger habe er die Verzeihung geschenkt. "Stephanus hat die Gewalt mit der Liebe besiegt", betonte der Papst.

Stephanus sei mild und mutig zugleich, edel und nicht gewalttätig gewesen. Sein Leben sei eine "Quelle der Inspiration für die christlichen Gemeinschaften heute", sagte der Papst, der das Angelus-Gebet vom Fenster des päpstlichen Appartements im Apostolischen Palast aussprach. Mit Stephanus, der zu Tode gesteinigt wurde, gedachte der Papst der "Märtyrer von gestern und heute".

Zu Weihnachten erhielt Papst Franziskus viele Glückwünsche. Dafür bedankte er sich am Stephanitag öffentlich. "In den vergangenen Wochen habe ich sehr viele Glückwünsche bekommen. Da ich nicht jedem Einzelnen antworten kann, drücke ich heute allen meinen aufrichtigen Dank aus, besonders für das Geschenk eurer Gebete", sagte das Kirchenoberhaupt.

Der Papst drückte den Philippinen seine Nähe aus, die zu Weihnachten von einem verheerenden Wirbelsturm heimgesucht wurden. Mindestens 16 Menschen kamen durch den Taifun "Phanfone" ums Leben. Der Papst betonte, er bete für die Opfer, für die Verletzten und ihren Familien. Er rief die auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen zu einem Geben für das philippinische Volk auf.

Der Papst hatte am Christtag in seiner Botschaft zum Segen "Urbi et Orbi" zu Frieden in Syrien, im Nahen Osten und in der Ukraine aufgerufen. Vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz gedachte Franziskus aller leidenden, verfolgten und bedürftigen Menschen in Konflikt- und Notstandsgebieten auf dem gesamten Globus.

Franziskus hatte mit einem Festgottesdienst im Petersdom am Dienstagabend offiziell die Weihnachtsfeierlichkeiten im Vatikan eingeleitet. Die Messe zur Erinnerung an die Geburt Christi vor rund 2.000 Jahren wurde in mehreren Ländern und live im Internet übertragen.

Weitere Gottesdienste des Papstes sind die Messfeier zum Fest der Heiligen Familie und die Vesper mit dem Te Deum als Dank für das vergangene Jahr am 31. Dezember um 17.00 Uhr im Petersdom. Das neue Jahr beginnt Papst Franziskus mit einer Festmesse zu Ehren der Gottesmutter Maria im Petersdom um 10 Uhr. Der 1. Jänner wird von der katholischen Kirche auch als Weltfriedenstag begangen. Er steht diese Mal unter dem offiziellen Motto "Der Frieden als Weg der Hoffnung: Dialog, Versöhnung und ökologische Umkehr".