EU-Parlamentarier der italienischen Rechtspartei Lega machen Druck auf die EU-Kommission, damit sie sich "dringend" mit der Frage der Tiroler Fahrverbote befasse. Die Tiroler Winter-Fahrverbote seien ein "harter Schlag" für die italienische Wirtschaft, da diese den Transport italienischer Waren in Richtung Deutschland und Nordeuropa stark bremsen.

Die Einführung der Tiroler Winter-Fahrverbote sei eine "diskriminierende Maßnahme", hieß es im Schreiben der EU-Parlamentarier der Lega, Marco Campomenosi und Paolo Borchia, beide Mitglieder der Verkehrskommission des EU-Parlaments.

Sektorales Lkw-Fahrverbot

"Wir sind besorgt. Daher fordern wir, dass die EU Maßnahmen ergreift. Wir haben in einem Brief die neue EU-Verkehrskommissarin Adina Valean aufgefordert, so rasch wie möglich eine Lösung zum Schutz italienischer Interessen zu finden", betonten die Lega-Parlamentarier.

Ab Samstag werden in Tirol erneut Fahrverbote auf dem niederrangigen Straßennetz für Durchreisende gelten, um den Stau-Ausweichverkehr zu unterbinden. Bestimmte Straßen werden damit bis Ostermontag, dem 13. April 2020, an Samstagen, Sonn- und Feiertagen für "Stauflüchtlinge" gesperrt. Mit Jahresanfang wird es außerdem ein verschärftes Sektorales Lkw-Fahrverbot geben.

An den Samstagen gelten die Fahrverbote von 7.00 bis 19.00 Uhr, an den Sonn- und Feiertagen von 8.00 bis 17.00 Uhr. Betroffen sind, wie bereits im Sommer, die Bezirke Innsbruck-Land, Kufstein und Reutte. Erstmals wird es auch im Bezirk Schwaz ein Fahrverbot geben. Darüber hinaus werden entlang der Transitrouten etwa in Ebbs, Gries am Brenner, Kufstein, Matrei am Brenner und Niederndorf Dosierampeln zum Einsatz kommen. Bei Überlastung werden diese Ampeln aktiviert. Ausgenommen ist der Ziel-, Quell- und Anrainerverkehr.