Nach dem grausigen Fund von 39 Leichen in einem Kühllastwagen östlich von London haben britische Behörden Unterlagen nach Vietnam geschickt, die bei der Identifizierung der Opfer helfen sollen. Der vietnamesische Vize-Außenminister Bui Than Son teilte am Montag mit, die britischen Behörden hätten "vier Aktensätze in Bezug auf die Lkw-Toten" auf den Weg nach Hanoi gebracht.

Nach dem Fund von 39 Leichen in einem Lastwagen in Großbritannien deutet immer mehr darauf hin, dass viele Opfer aus Vietnam kommen. In dem südostasiatischen Land meldeten sich nach Berichten der staatlich gelenkten Presse vom Montag 24 Familien, die Angehörige vermissen. Die meisten davon kommen aus der armen zentral gelegenen Provinz Nghe An, die als eines der Zentren von Menschenhandel gilt.

In den Provinzen Nghe An und Ha Tinh begannen die vietnamesischen Behörden damit, Haar- und Blutproben von mutmaßlichen Familienangehörigen für DNA-Tests zu nehmen.

Ermittlungen werden erschwert

Der Premierminister des kommunistischen Einparteienstaats, Nguyen Xuan Phuc, hatte am Wochenende bereits Ermittlungen einleiten lassen. Die Identifizierung der Leichen wird nach Angaben der britischen Polizei möglicherweise dadurch erschwert, dass Verwandte der Opfer selbst illegal in Großbritannien leben und Angst haben, sich bei der Polizei zu melden. Anfangs wurde vermutet, dass es sich bei den Toten um Chinesen handelt.