Im bisher größten Rechtsstreit um die Opioid-Krise in den USA haben die Kläger und mehrere Firmen eine gütliche Einigung erzielt. Dies teilte ein Richter in Cleveland im Bundesstaat Ohio mit. Der Vergleich wurde kurz vor dem für diesen Montag geplanten Beginn eines Mammutprozesses geschlossen.

Nur ein Teil der Kläger beteiligt

Nach Informationen der Zeitung "Washington Post" sind an der Vereinbarung allerdings nur ein Teil der Kläger und Angeklagten beteiligt. Dabei handelt es sich dem Bericht zufolge um zwei Verwaltungsbezirke von Ohio sowie die drei US-Handelsunternehmen MccKesson Corp.,AmerisourceBergen, Cardinal Health und den israelischen Hersteller Teva Pharmaceuticals.

Der Vergleich habe ein Volumen von 260 Millionen Dollar (233,31 Millionen Euro). Allerdings besteht die Möglichkeit, dass die Vereinbarung noch auf andere Kläger und angeklagte Firmen ausgedehnt wird und am Ende eine Höhe von dutzenden Milliarden Dollar erreicht.

Die Opioid-Krise beschäftigt die USA bereits seit ein paar Jahren. Sie ist insbesondere auf das massenhafte Verschreiben opioidhaltiger Schmerzmittel zurückzuführen, an denen Pharmafirmen wie Purdue eine Menge Geld verdient haben.

Rolle bei der Schmerzunterdrückung

Opioide spielen eine Rolle bei der Schmerzunterdrückung. Sie kommen in körpereigener Form vor, können aber auch verabreicht werden. Zu diesen Mitteln gehören Opiate, also opiumhaltige Medikamente mit natürlicherweise im Schlafmohn vorkommenden  Wirkstoffen, aber auch synthetisch hergestellte Substanzen.

In weniger als zwei Jahrzehnten starben mehr als 400.000 Menschen an einer Opioid-Überdosis, allein im Jahr 2017 gab es den Behörden zufolge in den USA rund 47.600 Todesfälle. Die Zahl derer, die an einer Überdosis synthetischer Opioide gestorben sind, stieg zwischen 2016 und 2017 um 45 Prozent.