30 der größten und teils einflussreichsten Städte der Erde haben eine wichtige Marke beim Kampf gegen die Erderwärmung erreicht, darunter Berlin und Warschau, nicht aber Wien. Sie seien beim Höchststand ihrer Treibhausgas-Emissionen angekommen, teilten die Veranstalter der am Mittwoch in Kopenhagen beginnenden Bürgermeisterkonferenz C40 World Mayors Summit mit.

Mit diesem sogenannten Peak ist der Moment gemeint, in dem der Ausstoß nicht mehr steigt, sondern zu sinken beginnt. Dies zeige, dass ein schneller Wandel zu geringeren Emissionen möglich und bereits angelaufen sei. Austin, Athen, Lissabon und Venedig sind demnach die jüngsten Städte, deren Emissionen gemäß der Zielsetzung einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius nicht mehr steigen.

Zeit wird schon knapp

Zu den 30 Städten zählen außerdem europäische Metropolen wie Barcelona, Kopenhagen, London, Rom und Stockholm, aber auch die US-Städte Los Angeles, Chicago und New York City sowie das australische Sydney. Insgesamt leben in diesen Städten demnach mehr als 58 Millionen Menschen. Nach dem Erreichen der Höchststände seien die Emissionen in diesen 30 Städten um durchschnittlich 22 Prozent zurückgegangen, in der Gastgeberstadt Kopenhagen gar um bis zu 61 Prozent.

Führende Wissenschaftern zufolge dürfen die globalen Emissionen spätestens im Jahr 2020 nicht mehr steigen dürfen, um das Temperaturziel von 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu schaffen. Zur C40-Gruppe zählen 94 Städte weltweit, die sich zu einem verstärkten Einsatz für das Klima bekennen. Derzeitige Vorsitzende ist die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo.

EU soll Klimaschutzgesetz bekommen

Der designierte EU-Vizekommissionspräsident für Klimaschutz will rasch weitreichende Gesetzesentwürfe vorlegen. "Ich werde innerhalb der ersten 100 Tage meiner Amtszeit ein Klimaschutzgesetz vorschlagen, das das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 in der EU-Gesetzgebung zu verankert", sagte der Niederländer Frans Timmermans am Mittwochabend bei seiner Anhörung im Europaparlament in Brüssel.

Zudem wolle er umgehend damit beginnen, ehrgeizigere Ziele für die Zeit bis 2030 zu erarbeiten. "Ich werde einen Legislativvorschlag vorlegen, der uns helfen wird, die Emissionen um mindestens 50 Prozent zu senken - oder noch besser sogar um 55 Prozent", sagte Timmermans. Offizielles Ziel sind derzeit minus 40 Prozent.

Acht EU-Staaten - Frankreich, Spanien, die Niederlande, Portugal, Schweden, Dänemark, Lettland und Luxemburg - hatten sich zuvor einem Schreiben an Timmermans hinter das Ziel gestellt, den EU-Ausstoß an Klimagasen um 55 Prozent unter den Wert des Jahres 1990 zu drücken. Deutschland und Österreich sind nicht darunter.