Am Samstag hatten die Seperatisten drei Kasernen und den Präsidentenpalast in Aden erobert. Vorangegangen waren tagelange Gefechte mit den Regierungstruppen bei denen mindestens 30 Menschen getötet worden. Dutzende weitere wurden verletzt. Das von Saudi-Arabien unterstütze Bündnis von Präsident Abd-Rabbu Mansour Hadi mit den Separatisten ist damit endgültig auseinandergebrochen.

Nach der Eroberung des Präsidentenpalasts in der Interimshauptstadt Aden durch jemenitische Separatisten hat die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition nun aus der Luft angegriffen. Man habe Ziele attackiert, "die eine direkte Bedrohung für einen wichtigen Standort der legitimen Regierung darstellen", hieß es. Zugleich wurde der Rückzug der Separatisten des sogenannten Übergangsrats gefordert.

Interimshauptstadt Aden

Die im Süden Jemens gelegene Stadt ist seit Jänner 2015 die Interimshauptstadt der international anerkannten Regierung. Präsident Hadi war aus der eigentlichen Hauptstadt Sanaa geflohen, als diese von Houthi-Rebellen besetzt wurde. Er befindet sich inzwischen allerdings im Exil in Saudi-Arabien.

Die Eroberung des Präsidentenpalastes, in dem auch Regierungsbüros untergebracht sind, sei auf keinen Widerstand gestoßen, teilte ein Militärkommandant der Separatisten mit. Die Garde hatte den Komplex kampflos geräumt. Einige der Gardisten sollen sogar zu den Separatisten übergelaufen sein. Die Regierung Hadis nannte das Vorgehen des Südlichen Übergangsrates (STC), wie die Separatisten heißen, einen Putsch.

Für Saudi Arabien stellt die Entwicklung einen Rückschlag im Machtkampf mit dem Iran um die Vorherrschaft in der Region dar. Das arabische Land unterstützt seit 2015 Hadi, der 2014 von den Houthis aus Sanaa vertrieben wurde. Die Regierung in Riad führt ein Bündnis mehrerer sunnitischer Staaten an, die vor allem mit Luftangriffen die Truppen Hadis unterstützen. Die schiitischen Houthis sind mit dem schiitischen Iran verbündet.