Ein von den Niederlanden geleitetes internationales Ermittlerteam hat fünf Jahre nach dem Abschuss von Flug MH17über der Ukrainevier Verdächtige genannt. Die Ermittler beschuldigten nach Angaben von Angehörigen am Mittwoch drei Russen und einen Ukrainer, in den Abschuss der Passagiermaschine von Malaysia-Airlines am 17. Juli 2014 mit einer Rakete verwickelt gewesen zu sein.

Gegen die Verdächtigen würden Haftbefehle erlassen. Der Prozess gegen vier Beschuldigte werde am 9. März kommenden Jahres in den Niederlanden beginnen, teilte die Opferangehörige Silene Fredriksz am Mittwoch mit. Sie sei "glücklich, dass der Prozess endlich beginnen wird und dass, die Namen verkündet wurden", sagte Fredriksz, deren Sohn und Schwiegertochter unter den Opfern waren. Sie machte den russischen Präsidenten Wladimir Putin persönlich für den Absturz verantwortlich. "Weil er dies möglich gemacht hat. Er hat die Situation geschaffen. Er ist der Hauptverantwortliche."

Die Niederlande und Australien machen Russland für den Abschuss der Malaysia-Airlines-Maschine verantwortlich, bei dem alle 298 Insassen getötet worden waren. Das Flugzeug war am 17. Juli 2014 über der Ukraine abgeschossen worden. Unstrittig ist, dass es von einer Rakete des Typs BUK getroffen wurde. Das von den Niederlanden geleitete internationale Ermittlerteam will weitere Ergebnisse am Mittag offiziell verkünden.

Im Mai 2018 hatte das internationale Ermittlerteam einen Bericht vorgelegt und die eingesetzte Rakete erstmals einer russischen Militärbrigade zugeordnet. Die Regierung der Niederlande, woher die meisten der Opfer stammten, machte Russland daraufhin auch formell für den Abschuss verantwortlich.

Der Kreml wies dies verärgert zurück. Russland seinerseits machte von Anfang an ukrainische Kräfte für den Abschuss verantwortlich.