Ein halbes Jahr nach dem Weltklimagipfel in Polen treffen einander am Montag in Bonn rund 3.000 Experten zu einer weiteren großen UNO-Klimakonferenz. Vor Beginn der zehntägigen Beratungen mahnte die Klimachefin der UNO, Patricia Espinosa, die Erderhitzung sei die größte Herausforderung dieser und kommender Generationen - es gebe überwältigende Beweise für die Dringlichkeit der Krise.

"Jugendliche auf der ganzen Welt wissen das - und sie sind wütend", betonte Espinosa. Die jungen Menschen forderten, dass jetzt gehandelt werde. Weiter sagte die frühere mexikanische Außenministerin der Deutschen Presse-Agentur, sie habe Verständnis für die Protestbewegung Fridays for Future. "Wir begrüßen ihre inspirierenden Stimmen als Teil unserer allgemeinen Anstrengungen, den weltweiten Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen." Man dürfe nie vergessen, dass gerade junge Menschen die Welt verändern könnten. Zurzeit seien sie dabei, genau das zu tun.

Verheerende Folgen

Das Bonner Treffen soll unter anderem den nächsten Weltklimagipfel im Dezember in Santiago de Chile vorbereiten. Dort soll sich etwas bewegen, denn die Zusagen aller Länder weltweit reichen nicht, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Danach soll die Erderhitzung möglichst auf 1,5 Grad begrenzt werden.

Schon jetzt hat sich die Erde laut Befunden des Weltklimarats IPCC gegenüber der vorindustriellen Zeit um etwa ein Grad Celsius erwärmt. Geht es weiter wie bisher, ist sie Ende dieses Jahrhunderts wohl gut drei Grad wärmer. Zu den fatalen Folgen gehören je nach Region mehr Hitzewellen, längere Dürren sowie mehr Stürme, Starkregen und Hochwasser. Doch auch im vergangenen Jahr stieg der Ausstoß des Klimakillers Kohlendioxid an, anstatt zu sinken.