Vier teils noch aktive deutsche Polizisten sind am Mittwoch unter anderem wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz festgenommen worden. Sie sollen zwischen 2012 und 2016 Munition aus Beständen des Landeskriminalamts Mecklenburg-Vorpommern beschafft haben, wobei einer der Beamten Kontakt zur sogenannten "Prepper"-Szene hatte.

"Prepper" bereiten sich mit Vorräten auf Krisen oder einen Zusammenbruch der staatlichen Ordnung vor - manche kalkulieren den Einsatz von Waffen ein. Konkret geht es um drei aktive Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) Mecklenburg-Vorpommern und einen ehemaligen Beamten der Landespolizei.

Durchsuchungen

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft seien Durchsuchungsbeschlüsse für Wohnräume und Arbeitsplätze der Polizisten erlassen worden. Durchsucht worden seien 14 Objekte. Die Beschuldigten würden einem Haftrichter vorgeführt, der über den Vollzug der Untersuchungshaft zu entscheiden habe.

Das Verfahren gegen die SEK-Beamte beruht auf Ergebnissen eines seit 2017 laufenden Antiterrorverfahrens des Generalbundesanwalts gegen einen Rechtsanwalt und einen weiteren Polizisten aus Mecklenburg-Vorpommern. Diesen wird vorgeworfen, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat im Zusammenhang mit der Prepperszene vorbereitet zu haben.

Während der Ermittlungen waren zwei der nun beschuldigten SEK-Beamten bereits ins Visier der Fahnder geraten und ihre Wohnungen durchsucht worden. Dabei wurden den Angaben zufolge bei einem der SEK-Beamten eine Vielzahl von Waffen sowie Munition in erheblichem Umfang gefunden, die er unsachgemäß gelagert hatte und zu deren Besitz er zum Teil auch nicht berechtigt war.