Nach und nach werden mehr Informationen zum Anschlag in einer Straßenbahn in Utrecht bekannt:

Was wir wissen

- Um 10.45 Uhr fallen Schüsse in einer Straßenbahn im Westen Utrechts. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte geht von einem Anschlag aus.

- Utrechts Bürgermeister Jan van Zanen spricht später von drei Getöteten und neun Verletzten, drei von ihnen seien schwer verletzt.

- Der Täter ist auf der Flucht. Die Polizei veröffentlichte auf Twitter Beschreibung und Foto eines Mannes, nach dem im Zusammenhang mit den Schüssen gefahndet wird. Gesucht wird ein 37 Jahre alter gebürtiger Türke namens Gökmen Tanis. Wer ihn sehe, solle sich ihm nicht nähern sondern die Polizei anrufen.

- Zuerst war auch nach einem roten Auto gesucht worden, dieses wurde wenig später gefunden. Nach Angaben der Polizei war das Auto vor dem Anschlag gestohlen worden.

- Die zuständige Behörde rief in der Provinz Utrecht die höchste Terrorwarnstufe aus. Die Menschen in der Stadt sollten ihre Häuser nicht verlassen. Die Universität, Kitas und Schulen schlossen ihre Türen. Eltern sollten ihre Kinder vorerst nicht mehr abholen.

- Das Amt des niederländischen Antiterror-Koordinators stellte klar, dass es nur Schüsse in der Straßenbahn gab. Für Schüsse an weiteren Orten gebe es keine Bestätigung.

- Die deutsche Polizei kontrollierte am Montag an Straßen und in Zügen an der deutschen Grenze. "Wir haben unsere Fahndungsmaßnahmen hochgefahren, nachdem wir informiert wurden", sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Kleve.

- Im niederländischen Regierungszentrum, dem Binnenhof in Den Haag mit dem Parlament und dem Amtssitz des Ministerpräsidenten, wurde die Polizeipräsenz verstärkt.

Was wir nicht wissen

- Die wichtigste Frage war: Wo ist der Täter? Die Polizei fahndete nach einem Verdächtigen.

- Unklar blieb auch, ob es womöglich doch mehrere Täter geben könnte.

- Auch die genauen Hintergründe waren noch unklar. Utrechts Bürgermeister sprach von einem terroristischen Motiv. Details blieben aber unklar.

- Über die Opfer des Anschlags war zunächst nichts bekannt. Die Polizei gab dazu keine Informationen heraus. So blieben die Identitäten der Getöteten zunächst unbekannt. Aber auch zu den neun Verletzten wurden keine Details genannt. So war unter anderem nicht klar, ob von den drei Schwerverletzten noch jemand in Lebensgefahr war.

- Über den genauen Tathergang wurde zunächst wenig bekannt. Es war unklar, wie viele Menschen zum Zeitpunkt des Anschlags in der Bahn waren und ob alle Opfer in der Straßenbahn getroffen wurden.

- Auch zu dem Gesuchten wurde zunächst nicht viel bekannt. In sozialen Medien berichteten Nutzer, dass er der Polizei wegen mehrerer Straftaten bereits bekannt gewesen sei. Die Ermittler selbst äußerten sich dazu nicht. Einen Medienbericht, wonach der 37-Jährige in Tschetschenien gekämpft habe, konnte eine Sprecherin der Polizei Utrecht der Deutschen Presse-Agentur nicht bestätigen.