Gegen die Pläne der römischen Stadtregierung, ab dem 1. Jänner 2019 Reisebusse aus dem Stadtkern Roms zu verbannen, ist es am Donnerstag im Zentrum der italienischen Hauptstadt zu einem unangemeldeten Protest gekommen. Rund 200 Busse blockierten ab dem frühen Morgen die zentrale Piazza Venezia und die umliegenden Straßen. Der Verkehr kam zum Erliegen.

Der Protest konzentrierte sich rund das Kapitol mit dem Rathaus. Busfahrer demonstrierten gegen Bürgermeisterin Virginia Raggi von der Fünf Sterne-Bewegung. Im Kampf gegen Massentourismus und für mehr Verkehrsberuhigung will die Stadtchefin die Zahl der Reisebusse im Zentrum stark reduzieren.

Teure Zufahrtsgenehmigungen 

Busse mit der Schadstoffklasse E0, 1, 2 und 3 werden ihre Passagiere nicht mehr in die Nähe der berühmten Sehenswürdigkeiten bringen können. Eine Ausnahme gibt es lediglich für Busse mit Dieselpartikelfilter. Tourenanbieter, deren Busse die Schadstoffklasse E4 oder höher haben, müssen sich allerdings teure Zufahrtsgenehmigungen besorgen.

Die neuen Vorschriften werden sich negativ auf den Tourismus in Rom auswirken, warnte der Verband der italienischen Reisegesellschaften Assoviaggi. Zehn Prozent der für 2019 organisierten Stadttouren mit Reisebussen seien bereits wegen der hohen Kosten gestrichen worden.