Als Reaktion auf die umstrittene Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat bis 2022 hat ein Sonderausschuss des EU-Parlamentsstrengere Prüfmechanismen für Pestizide gefordert. Künftig sollen Studien zu den Wirkstoffen besser öffentlich zugänglich sein, wie es in dem Bericht heißt, den der Ausschuss am Donnerstag mit großer Mehrheit verabschiedete.

Außerdem sollen nicht mehr die Hersteller der Mittel darüber entscheiden, welches Land für die Zulassung zuständig ist. Stattdessen soll die EU-Kommission mehr Mitspracherechte bekommen.

Die EU-Mitgliedstaaten hatten das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat im November 2017 für fünf weitere Jahre zugelassen, was europaweite Proteste auslöste. Schon zuvor hatte eine europäische Bürgerinitiative mehr als eine Million Unterschriften für ein Verbot gesammelt. Die Kritik richtet sich auch gegen das Zulassungsverfahren, das Gegner des Mittels als zu lasch geißeln. Glyphosat steht im Verdacht, Krebs zu erregen.

Der Sonderausschuss mit 30 Mitgliedern war Anfang des Jahres ins Leben gerufen worden. Voraussichtlich im Jänner wird sich das gesamte EU-Parlament mit dem Thema befassen.