Ein nach der schweren Unwetterkatastrophe auf Mallorca vermisster Bub ist am Mittwoch tot geborgen worden. Die Leiche sei unweit des besonders schlimm betroffenen Ortes Sant Llorenc des Cardassar entdeckt worden, berichtete die spanische Zeitung "El Pais" unter Berufung auf die Einsatzkräfte.

Hunderte Helfer von Feuerwehr, Polizei und Militär hatten mehr als eine Woche unermüdlich unter anderem mit Spürhunden und Booten nach dem Kind gesucht. Die Familie sei bereits benachrichtigt worden, schrieb die Zeitung "El Pais". Über sein Alter gab es in Spanien unterschiedliche Angaben, manche Medien schrieben, der Bub sei acht Jahre alt gewesen, andere sprachen von sechs Jahren.

Die Familie ist besonders schlimm von den Folgen der verheerenden Sturzflut betroffen: Die Mutter, die mit ihren Kindern im Auto von den Wassermassen überrascht wurde, war ebenfalls in den Fluten gestorben. Die siebenjährige Schwester wurde von einem Deutschen in letzter Minute gerettet. Der Mann aus Brandenburg soll nun mit einer Verdienstmedaille geehrt werden.

Trauermesse mit Königspaar

Am Abend sollte mit einem Trauergottesdienst in dem Ort Manacor der Toten gedacht werden. An dem Messe wollte nach Angaben des spanischen Fernsehens auch das Königspaar teilnehmen. Felipe und Letizia hatten bereits Ende vergangener Woche das betroffene Gebiet besucht.

Unterdessen haben Experten errechnet, dass die Flutwelle, die am Abend des 9. Oktober vermutlich alle der 13 Opfer in den Tod gerissen hat, mindestens fünf Meter hoch gewesen sein muss. Die "Mallorca Zeitung" schrieb unter Berufung auf die Koordinatoren der Rettungsaktionen, es habe sich um einen sogenannten umgekehrten Tsunami gehandelt, bei dem sich Wasser in den Bergen ansammelt und dann ins Tal schießt - wobei es alles mitreißt, das im Weg ist.

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