Der Hurrikan "Michael" hat auf seinem Weg durch den Südosten der USA nach Angaben der Behörden mindestens 16 Menschen getötet. Mit Suchhunden durchsuchten die Rettungskräfte die Trümmer, die der Wirbelsturm hinterlassen hat. Auch Planierraupen und anderes schweres Gerät kam zum Einsatz. Allein am Freitag seien drei Leichen gefunden worden, hieß es. (Augenzeugen: "Es sieht so aus, als wäre eine Bombe hochgegangen")

"Michael" hatte die Experten überrascht. Im Golf von Mexiko war er innerhalb von nur 40 Stunden von einem Tropensturm auf einen Hurrikan der Kategorie vier herangewachsen. Mit Windgeschwindigkeiten von rund 250 Kilometern pro Stunde verfehlte er nur knapp die höchste Kategorie fünf der Saffir-Simpson-Skala. Damit war er der heftigste Hurrikan, der seit Beginn der Aufzeichnungen 1851 über diese Region zog. Anschließend verlor er ebenso schnell wieder an Kraft und wurde schon bald zu einem Tropensturm herabgestuft.


Floridas Gouverneur Rick Scott sprach von "unvorstellbaren Zerstörungen" und erklärte, das Wichtigste sei es nun, das Schicksal derjenigen Bewohner zu klären, die sich den Evakuierungsaufforderungen im Vorfeld des Sturms widersetzt hätten. "Ich habe das Gefühl, dass sie noch weitere Opfer finden werden", sagte Senator Marco Rubio aus Florida am Freitag dem Sender CNN. Auch der Chef der Katastrophenschutzbehörde Fema, Brock Long, rechnete mit weiteren Opfern unter den Trümmern.

Trump kündigte Besuch an

US-Präsident Donald Trump sagte für Anfang kommender Woche einen Besuch in der Katastrophenregion an. "Wir arbeiten sehr hart in jeder betroffenen Region und jedem Bundesstaat - wir sind bei euch!" schrieb er im Kurzmitteilungsdienst Twitter.

In dem Ort Mexico Beach in Florida, wo "Michael" zuerst auf Land getroffen war, bot sich ein Bild der Verwüstung. Ganze Häuser waren dem Erdboden gleichgemacht, Boote lagen in Gärten, die Straßen waren übersät mit umgestürzten Bäumen und Strommasten.

Ein Bewohner von Mexico Beach schilderte die Wucht des Sturmes auf CNN: "Als das Wasser kam, fingen die Häuser an zu schwimmen", berichtete der Mann namens Scott. "In unserem Haus waren plötzlich Möbel, die gar nicht uns gehörten. Die Sturmflut hat sie hereingeschwemmt." Von dem Ort sei so gut wie nichts mehr übrig: "Unsere Leben sind vernichtet. Alle Geschäfte, alle Restaurants, einfach alles."