Die Maßnahmen der EU zum Schutz der menschlichen Gesundheit vor Luftverschmutzung hätten bisher nicht die erwartete Wirkung gezeigt, kritisiert der Europäische Rechnungshof (EuRH) in einem am Dienstag in Brüssel veröffentlichten Bericht. Jährlich verursache die Luftverschmutzung rund 400.000 vorzeitige Todesfälle in der EU, warnte die in Luxemburg ansässige EU-Behörde.

Zudem beliefen sich die gesundheitsbezogenen externen Kosten auf mehrere Hundert Milliarden Euro. Trotzdem hätte es die EU-Kommission nicht geschafft, die Einhaltung der 2008 eingeführten Grenzwerte durchzusetzen, bemängelten die Rechnungsprüfer in ihrem Bericht.

Brennpunkt im Osten

Feinstaub, Stickstoffdioxid und bodennahes Ozon seien diejenigen Luftschadstoffe, die die meisten frühen Todesfälle verursachen würden, auch seien Menschen in städtischen Gebieten besonders gefährdet. Vor allem in den osteuropäischen Ländern sei die gesundheitliche Belastung für die Menschen besonders hoch, so sei diese etwa in Bulgarien, Tschechien, Lettland und Ungarn schwerwiegender als in China und Indien.

"Die Luftverschmutzung ist das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in der Europäischen Union", betonte Janusz Wojciechowski, das für den Bericht zuständige Mitglied des EuRH. "Die EU-Politik hat in den vergangenen Jahrzehnten zwar dazu beigetragen, die Emissionen zu vermindern, die Luftqualität hat sich jedoch nicht in gleichem Maße verbessert, und die Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit sind nach wie vor erheblich", kritisierte Wojciechowski.