Als Reaktion auf den Skandal um Missbrauch und sexuelle Belästigung durch Prominente hat ein US-Richter und Gouverneurskandidat sein sexuelles Gebaren demonstrativ öffentlich gemacht. "In den letzten fünfzig Jahren hatte ich sexuelle Beziehungen zu etwa 50 sehr attraktiven Frauen", schrieb der Richter am Obersten Gericht von Ohio, Bill O'Neill, im Online-Netzwerk Facebook.

Kritik

Er wolle im Namen aller "heterosexuellen Männer" sprechen und als Gouverneurskandidat seinen Gegner die Zeit ersparen, in seinem Leben nachzuforschen. O'Neill verteidigte explizit auch den demokratischen Senator Al Franken. Sportmoderatorin und Ex-Model Leeann Tweeden hatte ein Bild von 2006 veröffentlicht, auf dem zu sehen ist, wie Franken sie im Schlaf in einem Militärflugzeug an den Brüsten begrapscht. Franken hatte sich bei ihr entschuldigt, sieht sich aber dennoch einer Untersuchung des US-Senats ausgesetzt.

"Es reichte von einer umwerfenden persönlichen Assistentin von Senator Bob Taft (senior), die meine erste wahre Liebe war, und wir machten leidenschaftlich Liebe auf dem Heuboden der Scheune ihrer Eltern", schreibt O'Neill, "und es endete mit einer hinreißenden Rothaarigen."

Nach der Erklärung von O'Neill hagelte es Kritik. Die Präsidentin des Obersten Gerichts von Ohio, Maureen O'Connor, äußerte sich entsetzt. Diese "schockierende Geringschätzung gegenüber Frauen" untergrabe das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Justiz, schrieb sie nach Angaben der Website cleveland.com.

Auch führende Politiker kritisierten den US-Demokraten O'Neill heftig. Sowohl seine eigene Partei als auch die Republikaner warfen dem Juristen vor, mit seinen Äußerungen sexuelle Übergriffe zu verharmlosen.