21 Schüler und zwei erwachsene Aufseher seien entweder am Rauch erstickt oder in den Flammen umgekommen, sagte Gesundheitsminister S. Subramaniam am Donnerstag. Das Unglück ereignete sich in den frühen Morgenstunden im Zentrum der Hauptstadt Kuala Lumpur.

Nach Angaben der Feuerwehr brach das Feuer in einem Schlafsaal des zweistöckigen Gebäudes aus. Für die Opfer gab es kein Entkommen: Die einzige Tür zu dem Saal im Obergeschoß war durch das Feuer unpassierbar, vor den Fenstern waren Metallgitter angebracht. Der Brand konnte binnen einer Stunde gelöscht werden, er richtete großen Schaden an. Örtliche Medien zeigten Bilder von rußgeschwärzten, mit Asche bedeckten Betten.

14 Schülern gelang die Flucht aus dem Gebäude. Sie hätten ein Gitter herausreißen können und seien dann gesprungen oder hätten sich an Rohren herabgelassen, sagte Gesundheitsminister Subramaniam. Die Toten - mehrheitlich männliche Teenager - wurden aufeinander liegend vorgefunden, was auf eine Panik unter den Schülern hindeute. Zunächst war von 25 Toten die Rede gewesen.

Brandursache noch nicht geklärt

Eine Augenzeugin berichtete von Schreien zur Stunde des muslimischen Morgengebets. "Ich dachte an eine Prügelei", sagte Norhayati Abdul Halim, die gegenüber der Schule wohnt. Am Fenster habe sie das Feuer gesehen. "Sie schrien um Hilfe, aber ich konnte nichts tun", sagte die 46-Jährige. Als die Feuerwehr an der Schule im Stadtzentrum eingetroffen sei, seien die Schreie bereits verstummt gewesen.

Es handle sich um eines der schlimmsten Unglücke der vergangenen 20 Jahre, sagte der Chef des Brandschutz- und Rettungsdienstes, Khirudin Drahman. Die Brandursache sei noch unklar. Die Ermittler vermuteten einen Kurzschluss oder ein defektes Gerät zur Gelsenabwehr.

Die Zeitung "Star" berichtete, dass die Brandschutz- und Rettungsbehörde sich besorgt über die Brandschutzmaßnahmen in unregistrierten und privaten Religionsschulen gezeigt habe. Seit dem Jahr 2015 habe sie mehr als 200 Brände in derartigen Einrichtungen gezählt. Landesweit seien gut 500 sogenannte Tahfis-Schulen registriert, vermutlich gebe es aber noch viel mehr.

Nach Behördenangaben fehlte auch der betroffenen Schule die korrekte Genehmigung. Vizeregierungschef Ahmad Zahid Hamidi sagte bei einem Ortsbesuch, dass eine Untersuchung eingeleitet worden sei.