Bei den Umtrieben der sogenannten Horror-Clowns hört für Bayerns Innenminister Joachim Herrmann der Spaß auf. "Solche üblen Gags können schlimme Folgen haben", sagte der Minister der "Passauer Neuen Presse" (Montag-Ausgabe).

Die Täter dürften nicht mit Nachsicht rechnen: "Wir werden da deshalb auch nichts durchgehen lassen und jeden Fall konsequent verfolgen sowie entsprechend ahnden", sagte Herrmann. "Aus einem vermeintlichen Scherz wird dann für den Täter bitterer Ernst."

Weitere Vorfälle mit Gruselclowns

Am Wochenende hatten sich Deutschland-weit mehrere weitere Vorfälle mit "Horror-Clowns"oder Gruselclowns ereignet, die Menschen erschreckten und teils auch verletzten. Das Phänomen der Clowns, die ahnungslose Passanten erschrecken, war vor einiger Zeit zunächst in den USA aufgetaucht. Auch in Österreich wurden mittlerweile ähnliche Vorfälle gemeldet.

Herrmann berichtete von einem Fall in München, wo am Freitag ein "Horror-Clown" einen Zehnjährigen auf offener Straße erschreckt habe: "Plötzlich stürzte eine Person mit Clownsmaske und mit schwingender Axt schreiend aus einem Gebüsch und lief auf den Jungen zu. Dabei filmte sich der Täter. Der Junge erschrak furchtbar und lief davon." Wer solche Filme etwa auf Facebook veröffentliche, müsse mit einem Besuch der Polizei rechnen, sagte der Minister.

Zirkusverband fürchtet um Imageschaden

Der Verband Deutscher Zirkusunternehmen befürchtet unterdessen einen Imageschaden für die artistische Figur. "Mit einem Clown soll eigentlich Spaß, Freude und Tollpatschigkeit assoziiert werden. Über ihn soll man lachen", sagte der Vorsitzende des Vereins, Dieter Seeger, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Durch die Attacken wird der Clown immer mehr zum Angstobjekt."

Warum sich die Maskierten für ein Clown-Kostüm entscheiden, kann Seeger nur vermuten: "Möglicherweise hat das mit einigen Kinofilmen zu tun, in denen der Bösewicht als Clown auftritt - zum Beispiel bei Überfällen." Gerade auf Kinder wirke sich das traumatisch aus.