Wer barfuß am Ufer des Bodensees spazieren geht, riskiert Verletzungen: Die Schalen der eingeschleppten Quagga-Muschel sind messerscharf – und sie werden immer mehr. Seit 2016 breitet sich die invasive Art im Binnengewässer unaufhaltsam aus und bringt das sensible Ökosystem unter Druck. Anrainerstaaten sehen Handlungsbedarf.
Fachleuten zufolge gelangte die rund vier Zentimeter große Muschel vor etwa einem Jahrzehnt aus dem Schwarzmeerraum in den Bodensee, vermutlich durch Boote, an deren Rümpfen sie haftete. Seither vermehrt sie sich laut der Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg in alarmierendem Tempo. Nach aktuellen Schätzungen besiedeln bis zu 4000 Exemplare einen einzigen Quadratmeter – mit gravierenden Folgen. Auch Touristen würden das zu spüren bekommen, so ein Bericht der Bild-Zeitung. Barfuß verletzt man sich leicht.
Quagga-Muscheln entziehen Nährstoffe
Die Quagga-Muscheln entziehen dem See Nährstoffe, was sich entlang der Nahrungskette negativ auf die Fischbestände auswirkt. Zudem setzen sie sich in großer Zahl in Rohren und Wasserleitungen fest, was zu Verstopfungen führt – mit potenziellen Folgen für die Trinkwasserversorgung von Millionen Menschen.
Werden mehr Rotaugen eingesetzt?
Die „Internationale Bodensee-Konferenz“ (IBK) hat laut dem Bericht der „Bild“ eine Studie in Auftrag gegeben, um herauszufinden, wie man die Muschel-Plage stoppen könne. „Karpfenartige Fische wie das Rotauge können die Quagga-Muschel knacken“, wird IBK-Chef Florian Hassler von „Bild“ zitiert.