Nach fast 28 Jahren ist es so weit: Der legendäre Messenger ICQ steht endgültig vor dem Aus. Jüngeren ist er womöglich überhaupt kein Begriff mehr, Ältere werden vielleicht überrascht sein, dass der Dienst überhaupt noch existiert. Die russische Betreiberfirma „VK“ gab auf ihrer Webseite bekannt, dass am 26. Juni 2024 Schluss ist.
Das dürfte aber die Wenigsten sonderlich stören: Zu Beginn des Jahrtausends hatte ICQ (der Name ist eine Anspielung auf „I seek you“, also „Ich suche dich“) noch weit mehr als 100 Millionen Nutzer und war Marktführer, 2013 waren es nur noch elf Millionen – verlässliche, aktuellere Zahlen gibt es nicht. Zum Vergleich: WhatsApp zählt inzwischen fast drei Milliarden Nutzer.
Das Chatprogramm wurde 1996 vom israelischen Start-up „Mirabilis“ gegründet. Zu dieser Zeit gab es keine vergleichbaren Angebote – ICQ war simpel, kostenlos und verbreitete sich schnell. So schnell, dass der Messenger zwei Jahre später vom US-amerikanischen Medienkonzern „AOL“ für 407 Millionen US-Dollar gekauft wurde. Über die Jahre verlor der Dienst an Relevanz und wurde von anderen Messengern überholt. Im Jahr 2010 holte sich das russische Unternehmen „Digital Sky Technologies“ (inzwischen „VK“) den sinkenden Kahn für 187,5 Millionen US-Dollar.
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