Auf der Bahnstrecke zwischen München und Ingolstadt kam es Freitagnachmittag zu einer Kollision zwischen einem ICE und einem Regionalzug. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ). Zu dem „Flankenunfall“, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern den Vorfall nannte, kam es am Bahnhof Reichertshausen im Landkreis Pfaffenhofen.
Die Züge, die beide in die gleiche Richtung gefahren sind, hätten sich „gestreift“. Ein Passager des ICE, der von Berlin Richtung München unterwegs war, berichtet der SZ, dass der Zug zuerst stark gebremst und gewackelt hat und schlussendlich entgleist ist. Dieses Gefühl dürfte ihn jedoch getäuscht haben, denn wie wenig später bekannt wurde, entgleiste keiner der beiden Züge.
Evakuiert wurden der ICE und die Regionalbahn dennoch. „Alle Reisenden können ihre Fahrt mit einem Bus, Taxi oder Zug fortsetzen“, schilderte eine Bahn-Sprecherin am Abend. In den beiden betroffenen Zügen waren zum Zeitpunkt des Unfalls rund 700 Menschen unterwegs. In einem weiteren ICE, der in der Nähe des Unfallorts zum Stehen kam, waren laut Bundespolizei etwa 550 Fahrgäste. Insgesamt seien also rund 1.200 Bahnfahrende zunächst in Reichertshausen gestrandet.
Streckensperrung noch bis 03.00 Uhr in der Nacht
Bahnfahrer spürten die Auswirkungen des Unfalls auf der vielbefahrenen Strecke deutlich. Fernzüge zwischen München und Nürnberg wurden ohne Halt in Ingolstadt umgeleitet, sagte eine Bahn-Sprecherin. Zusätzliche Verspätungen von gut einer Stunde waren die Folge. Regionalzüge wendeten an den Nachbarbahnhöfen von Reichertshausen in Pfaffenhofen an der Ilm und Petershausen. Die Streckensperrung sollte noch bis 3.00 Uhr am Samstag andauern.
Wie es zu dem Unfall kommen konnte, blieb am Freitag zunächst unklar. Eine Sprecherin der deutschen Bundespolizei sagte, die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung werde in die Ermittlungen einbezogen. Eine Bahnsprecherin äußerte sich auf Nachfrage am Freitag zunächst nicht zu möglichen Ursachen.