Die nach Jesus in unseren Breiten bekannteste fastende Gestalt der christlichen Tradition ist der Heilige Antonius Eremita, bei uns als Antonius der Einsiedler bekannt. An der Wende vom dritten zum vierten Jahrhundert nach Christus zog er sich in die Einsamkeit der ägyptischen Wüste zurück und lebte dort ohne jede Annehmlichkeit wie Bäder, mit Schlafmangel durch beständige Nachtwachen – und ohne Nahrung. Die Askese des Wüstenvaters, wie solche Männer in der christlichen Tradition genannt werden, geht über viele Jahre, der Teufel lässt nichts unversucht, um ihn von seinem Fasten abzubringen und gaukelt ihm die besten Speisen und schönsten Frauen vor – alles umsonst. Antonius bleibt standhaft und liefert Künstlern von Michelangelo und Hieronymus Bosch bis Salvator Dali und Max Ernst Inspiration für ihre eigenen Versionen der Versuchung.
Aschermittwoch
Das Fasten macht frei für eine andere Wirklichkeit
Gastkommentar.
Mit dieser Wirklichkeit in Kontakt zu treten, ist allerdings nichts, was man in TikTok-Videos lernen kann wie die Zubereitung von Cappuccino.