Es gibt immer noch Autos, da ist man gar nicht so unfroh, wenn sie wieder abgeholt werden. Und dann bekommen wir feine Sachen in die Garage gestellt, von denen wir uns dann eher ungern trennen. Der Audi Q5 TDI quattro, der als Dauerläufer ein halbes Jahr unseren Fuhrpark schmückte, war ein Paradebeispiel. Nach 35.000 Kilometern fiel der Abschied nahezu schmerzhaft aus. Wir hätten gerne verlängert.

Die stolze Kilometerleistung in gerade einmal sechs Monaten weist auf eine hohe Begehrlichkeit und Reisetätigkeit der Redaktion hin. Fakt ist: Der Q5 kam kaum zum Auskühlen, wir glitten mit ihm beschwingt nach Venedig, hetzten zu Terminen quer durch Österreich und nahmen dabei zumindest dreimal die Woche Kurs auf Wien. Dabei kam ihm kein Muckser aus, im Gegenteil: Am Ende unserer Dienstfahrt schien der Audi erst zur Hochform aufzulaufen.

Aber gehen wir ins Detail: Was hat uns am Q5 begeistert, womit hat er uns überzeugt, was kann er besser als Mitbewerber? Zu allererst ist es das Format, die Größe: Als Mittelklasse-SUV erfüllt der Audi perfekt alle Bedürfnisse, es zwickt nicht so wie oft bei den kleineren kompakten Brüdern, dazu grenzt sich der Allradler mit einer handlichen Länge von 4,6 Metern deutlich von den monströsen Flaggschiffen ab. Was wir auch in Parkgaragen zu schätzen lernten. Das Platzangebot ist schwer okay und familientauglich.

Zum Fahren: Unser bevorzugtes Revier war die Langstrecke, und da bestätigte der Q5 seine Rolle als Player im Segment, der die Latte hoch legt. Wie der 1,7 Tonner geschmeidig abrollt, beeindruckt, dem Fahrwerk hat schon Walter Röhrl Höchstnoten verliehen. Dem Zwei-Liter-TDI mit 190 PS stellen wir ebenso ein gutes Zeugnis aus: leise, manierlich, kraftvoll im Durchzug. Und ja, wir fahren immer noch gerne Diesel. Stimmen aus dem Cockpit: Solider, edler und klarer geht es nicht, bloß das Navi/MMi-Touch ist nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.

Wir rechnen ab und halten fest: keine Faxen bis zur Ziellinie. Nur: Wer hat uns das Q5-Emblem am Heck geklaut? Im Bordbuch ist vermerkt: 25 Liter AdBlue, zwei Liter Motoröl, sieben Radarstrafen. Verbrauch: über den Zeitraum 7,5 Liter im Schnitt, damit kann man leben. Bleibt der Preis, der etwas in die Knochen fährt. Und richtig wehtut, wenn man bei den Optionen ins Volle greift.

Mehr zum Thema