Sie haben sich sehr schwer getan. Während bei seinem deutschen Pendant Mercedes G das Konzept der Neuauflage von Anfang an feststand, musste Land Rover für die Ablöse des legendären Defender einen weit längeren Selbstfindungsprozess durchlaufen. Nicht umsonst klafft an seiner Stelle bereits seit 2016 eine Lücke in der Modellpalette. Dem Vernehmen nach sollen die Briten das Projekt Nachfolger mehrfach zurück an den Start geschickt haben.

Und auf den neuen Defender angesprochen, spulten sie alle nur den gleichen Satz ab: "Information will be given in due course." Wir werden Sie rechtzeitig informieren. Und das wäre dann jetzt – wobei, so richtig gehaltvoll ist die Angabe einer Weltpremiere im Lauf des Jahres dann auch nicht.

Konzentrieren wir uns also auf das, was wir wissen: Zum Beispiel, dass der legendäre Vierkant optisch sehr nahe an die letzte Generation des Discovery gerutscht ist, dessen Rolle als hemdsärmelige Allzweckwaffe er in der Modellpalette wohl übernehmen wird. Gebaut wird der Brite übrigens nicht mehr auf der Insel, sondern im neuen Werk von Jaguar und Land Rover in Nitra in der Slowakei.

Oder, dass die komplett neu entwickelte Generation des Allradlers mittlerweile 1,2 Millionen Testkilometer rund um den Globus auf dem Buckel hat – wenn es um die Geländegängigkeit geht, darf man sich als Land Rover nicht lumpen lassen.

Bis zur Vorstellung werden Prototypen mehr als 45.000 verschiedene Tests absolviert haben – zahlreiche davon unter extremen Bedingungen. So schicken die Ingenieure den neuen Defender in 50 Grad heiße Wüsten ebenso wie in die minus 40 Grad kalte Arktis. Hinzu kommen Höhentests in 3000 Metern über dem Meer in den Rocky Mountains, Kraxeln auf Felspfade bei Moab in Utah oder in den Sanddünen von Dubai.

Und zum Verfeinern betritt der Defender sogar absolutes Neuland: den Nürburgring. Dort hätte man ihn bisher maximal als Abschleppwagen verortet. Wir dürfen also einen großen Sprung nach vorne erwarten, wenn es um die Fahrdynamik auf Asphalt geht.

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