Alfa Romeo. Zwei Worte, die nicht nur bei Alfisti eine hochoktanige Assoziationskette voller Legenden, Emotionen und Italianità, getaucht in flammendes Rot, in Gang bringen. Was darin ganz sicher nicht vorkommt, ist ein Lieferwagen. Aber genau den präsentierten die Mailänder als erste Neukonstruktion nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1954.

Und was für ein Transporter er war: mit platzsparendem Frontantrieb (der erste aus dem Hause Alfa, übrigens), einteiliger, weil gewölbter Windschutzscheibe, Einzelradaufhängung an der Vorderachse und nicht zuletzt einem 1300er-Vierzylinder aus Aluminium mit zwei oben liegenden Nockenwellen, wie er auch die damalige Giulietta befeuerte, ließ der Transporter den VW Bulli so richtig alt aussehen.

© ALFA ROMEO

Die Kostenrechner bei Alfa hatten entweder alle geschlossen Urlaub, als dieses Konzept beschlossen wurde, oder mussten der kollektiven Ohnmacht nahe gewesen sein. Die einzige Komponente, die man als vernünftig bezeichnen konnte, war der kompressorgeladene Zweizylinder-Diesel von Perkins, der alternativ über der Vorderachse knatterte. Wie auch immer: Entsprechend stolz stemmte der „Autotutto“ - das Fahrzeug für alles - das traditionelle Scudetto auf dem Kühlergrill gegen den Wind. Verkauft wurde er auch unter dem Namen Romeo - der feurige Liebhaber unter den Spediteuren.

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