Noch vor einigen Jahren war Seat das Sorgenkind im Volkswagen-Konzern, sogar Gerüchte über den Verkauf der Marke machten die Runde. Aber davon kann heute keine Rede mehr sein. Die Spanier haben sich am Riemen gerissen und mit Produkten wie dem Leon und dem SUV Ateca Fahrt aufgenommen. Heute ist man in Wolfsburg froh, dass man die freche Schwestermarke hat, weshalb der Polo seinem Bruder Ibiza auch den Vortritt lässt. Der ist nämlich das erste Modell des Konzerns, das auf der neuen Modularplattform MQB A0 basiert.

Technisch ist also alles neu, während das Design mit einer Evolution auskommt. Viel mehr war auch nicht notwenig, schließlich hat Seats Ex-Chefschneider Luc Donckerwolke (jetzt bei Hyundai) der vorherigen Generation ein derart fesches Kleid angemessen, dass es auch dem neuen Modell mit ein paar neuen Bügelfalten noch ziemlich gut zu Gesicht steht. Der neue Ibiza lässt sich von vorne betrachtet sofort an den dreieckigen Full-LED-Frontscheinwerfern erkennen. Die Heckleuchten schlingen sich um das Auto und interagieren mit den Blistern am Heck. Die neuen, bis zu 18 Zoll großen Räder in zwei zur Auswahl stehenden Tönen verleihen dem Auto einen eleganten Touch.

Aber die Proportionen haben sich verändert: Im Vergleich zum Vorgänger ist die Spurweite an der Vorderachse um 60, an der Hinterachse um 48 Millimeter gewachsen. Die Überhänge an Front und Heck sind jeweils sehr kurz. Der Radstand beträgt 2564 mm und ist somit um 95 mm größer geworden, was dem Platzangebot im Inneraum zu Gute kommt: Er ist 87 mm breiter, 2 kürzer und 1 niedriger. So bietet beispielsweise der Fußraum vor der Rückbank 35 mm mehr Platz, und die Kopfhöhe über den Vordersitzen ist um 24 mm, über den Rücksitzen um 17 mm gewachsen. Die Sitze sind komfortable 42 mm breiter und der Kofferraum wurde um stolze 63 Liter auf 355 vergrößert.

Dafür hat Seat bei den Modellvarianten abgespeckt: Der Ibiza ist ausschließlich als Fünftürer erhältlich, der Dreitürer SC und der Kombi fallen damit aus dem Programm. Stattdessen startet im Oktober der Arona, ein SUV im Ibiza-Format. Dafür gibt es vier Ausstattungsvarianten, beginnend bei Reference und Style. Die höchsten sind die Versionen FR und Xcellence, die zum gleichen Preis angeboten werden. Apropos: Die Preise sollen bei weniger als 12.000 Euro beginnen.

Die FR-Variante bringt einen sportlichen Touch mit. Exklusive Designelemente wie der Heckdiffusor, ein strafferes Fahrwerk, spezielle Frontstoßfänger, zwei Endrohre und exklusive schwarze Designelemente wurden speziell dafür entwickelt. Der FR hat zur Anpassung an die Fahrervorlieben und Straßenverhältnisse zwei Einstellungsmodi: Normal und Sport. Die Ausstattung des Xcellence ist auf Eleganz, Komfort und Infotainment getrimmt.

Bei der Wahl der Materialien für den Innenraum haben die Spanier nachgelegt. Alle Bedieneinheiten und Instrumente sind um den Fahrer herum in der höchstmöglichen Position angeordnet, damit der Blick immer auf der Fahrbahn verweilen kann. Wie beim neuen Seat Leon und beim Seat Ateca befindet sich der Startknopf links vom Schalthebel. Außerdem können die Kunden aus zahlreichen Individualisierungs-Möglichkeiten wie die duale Farbwahl der LED-Innenraumbeleuchtung wählen. Nicht zuletzt ist das Cockpit durch einen Air-Care-Filter geschützt.

Dank der drei Optionen Apple CarPlay, Android Auto und MirrorLink ist der Ibiza voll vernetzt, erstmals gibt es für das Modell einen integrierten 8-Zoll-Bildschirm. Neu an Bord ist auch das induktive Ladegerät mit GSM-Verstärker. Zudem verlautbaren die Spanier eine Partnerschaft mit BeatsAudio. Das Soundsystem verkündet das über sieben Lautsprecher und einen 300-Watt-Verstärker mit acht Kanälen.

Auch das Kapitel Assistenzsysteme ist für den Ibiza kein Thema: Er bietet das Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“ mit City-Notbremsfunktion, eine automatische Distanzregelung (ACC), ein schlüsselloses Schließ- und Startsystem „Kessy“ mit „Herzschlag-Startknopf“, Parksensoren vorne und hinten sowie eine verbesserte Rückfahrkamera.