Nach dem Zweiten Weltkrieg war Japan am Boden. Und zwar auch in der ganz speziellen Hinsicht, dass es dem Land der aufgehenden Sonne verboten war, weiterhin Flugzeuge herzustellen. Viele Ingenieure verließen die Tachikawa Flugzeuge Aktiengesellschaft und wechselten zu Nissan und Toyota, um ihr Können in den Dienst der Autoindustrie zu stellen.

Der Tama war nur 3,2 Meter kurz, bot aber vier Sitzplätze
Der Tama war nur 3,2 Meter kurz, bot aber vier Sitzplätze © NISSAN

Aber rund 200 Techniker folgten dem Strom der Zeit und stiegen in die 1947 gegründete Tokyo Electric Motor Car Company ein. Diese hatte sich, wie der Name vermuten lässt, auf Elektroautos verlegt, denn in den Nachkriegsjahren war Benzin nicht nur teuer, sondern auch rationiert. Zunächst elektrifizierten die Japaner einen kleinen Pick-up und ein schrulliges Limousinchen, das beinahe höher als lang war. Nach dem Firmensitz in der Präfektur Tokio wurden die Westentaschenstromer Tama genannt.

Der Elektromotor versteckte sich unter der Motorhaube und spulte 3,3 kW (4,5 PS) ab, die Bleiakkus waren in zwei Fächern im Unterboden zwischen den Rädern verstaut und ließen sich zum Aufladen ausbauen. Oder wenn es schnell gehen musste, einfach gegen voll im Saft stehende tauschen. Von schnell konnte sonst nicht die Rede sein, denn der Tama schaffte maximal 35 km/h. Dafür liest sich die Reichweite mit rund 65 Kilometern auch nach heutigen Maßstäben noch recht passabel.

Mehr zum Thema